Freitag, 14. Januar 2011

Am Naschmarkt ist eine Wohnung frei.

Alltäglich lese ich auf dem Weg in die Arbeit das dünne Tageblatt, das gratis hauptsächlich an U-Bahn-Stationen aufliegt.
Nicht weil es journalistisch so unvergleichlich großartig ist. Sondern erst mal weil es kostenfrei ist (no-na). Und doch so simpel (no-na) formuliert ist, dass ich die neuesten Meldungen querlesend innerhalb weniger Minuten aufgelesen habe.
Ein Fixpunkt darin: Eine kleine Kolumne einer Dame mit hohem Bekanntheitsgrad in der Wiener Medienlandschaft, die mit Vorliebe von vom Aussterben bedrohten österreichischen und Wiener Traditionen oder ihrer Nachbarschaft um den Naschmarkt schreibt.
Nach meinem Weihnachtsurlaub bemerkte ich, dass die Kolumne fehlte. Sie wird wohl auf Urlaub sein, die Frau Deissen, dachte ich mir. Muss ich mal googeln, dachte ich mir eine Woche später, als noch immer nichts von ihr erschien. Hab vergessen zu googeln, aber heute Früh las ich die Todesanzeige. Die Frau Deissen ist seit Ende letzten Jahres nicht mehr.

Sie hat an Abgang gmacht,
Sie hat die Patschn gstreckt,
Sie hat a Bankl grissn,
Sie hat se niedaglegt,
Sie hat se d' Erdäpfel von unt angschaut,
Sie hat se sozusagn ins Holzpyjama ghaut.

Sie hat die Bock aufgstellt,
Sie hat an Wuaf angsagt,
Sie hat se d' Schleifn gebn,
Sie hat die Stufn packt,
Sie is umegstandn,
Sie hats umebogn,
Sie is als arme Sööö zum Petrus aufe gflogn.


Es ist nicht pietätlos, dieses Wienerlied Frau Deissen zu widmen (Nichtwienerischverstehende einfach den Link beklicken). Sie würde sich sicher schmunzelnd freuen, wenn ein unter 50jähriger Wiener Mensch als Erstes an diesen Liedertext denkt, bei der Lektüre ihrer Todesanzeige. Auch, dass ich den Begriff Pompfineberer verwende und erklären kann, woher er stammt. Sie wär mir nicht bös.

– Am Naschmarkt ist jetzt eine Wohnung frei.

Montag, 3. Januar 2011

Ein Traum.

Ich hatte einen Traum.
Elektriker mussten in den Keller um etwas zu richten, doch in den Keller konnte/wollte ich nicht, da ich dort bereits einmal nur knapp Zombies entkommen war (man muss sie sich als durchschnittliche, grinsende Männer mittleren Alters vorstellen, nicht die verrottende Kinofilm-Variante).
Was wollten die Zombies mir tun?
Ich weiß es nicht genau; jedenfalls kamen sie die Kellerstufen runter und immer näher; die Stufen waren der einzige Ausgang, und so drängten sie mich immer weiter in die Kellerwinkel und -räume.
Was hätten sie mir dann getan?
Verletzt? Getötet? Auf jeden Fall hätten sie mich bedrängt, wären mir zu nahe gekommen, hätten mir meine Freiheit genommen, sie hatten mich nicht in Ruhe gelassen.
In einem der Kellerräume lagerten große Kartons, und was noch zusätzlich in den Keller kam, sollte schnell einfach dazugestellt werden, denn viel Zeit war nicht um Ordnung zu schaffen – die Zombies drohten nämlich die Stufen herunter zu kommen, wann immer sie merkten dass ich mich im Keller aufhielt.

Nun steht in der Traumdeuterei der Keller so wie das Dachgeschoß für das Un(ter)bewusste.
Wann immer ich mich also in den Keller wage, kommen mir Zombies nach, blockieren den einzigen Ausweg, drängen mich immer weiter in den Keller hinein da es keine andere Ausflucht gibt, unter Androhung von – wovon eigentlich genau. Ordnung schaffen und Reparaturen erledigen unter diesem Druck und dieser Bedrängnis nicht möglich. Unruhe und Freiheitsverlust. Außenstehende kamen nicht zur Hilfe, ich schickte sie aufgrund der drohenden Gefahr vom Keller fort (so auch die Elektriker). Aus dem Keller heraus ist die Gefahr gebannt. Außerhalb des Kellers kommen einem keine Zombies nach.

– Ein Freudianer möchte in die Hände klatschen.