Montag, 29. Juni 2009

Befunde und Befindlichkeiten, oder:

Nicht nur, sondern auch.

Chronologisch:

Röntgenbefund 23.6.2009
HWS a.p. seitlich:
Geringe paradoxe Kyphosierung der unteren HWS.
Die Wirbelkörper sind normal hoch. Der Discus C2/3 ist grenzwertig hoch ohne reaktive Veränderungen, sonst sind alle Bandscheibenräume durchwegs normal, keine Randzacken, unauffällige Unkonvertebralverbindungen und Bogengelenke.
Normale Struktur.
Mit kollegialem Gruß

M-hm. Okay. Also wenn man schon am Röntgen was sieht...


NLG-Befund (Nervenleitgeschwindigkeit) 25.6.2009
Untersuchte Nerven: N. medianus re.
Beobachtung am Patienten: keine besonderen

N. Axillaris im Seitenvergleich:
Distale Latenz re. 2,5 ms, li. 2,9 ms, SPA re. 23000 µV, li. 27000 µV

N. Medianus rechts: maximale motorische NLG:
distale Latenz: 3,4 ms, SPA 23000 µV, NLG 67 m/sec.
(Normalwerte: distale Latenz 2,2 - 3,9 ms, NLG 51 - 65 m/sec., SPA ≥ 8 000 µV)

N. Medianus rechts: Sensible antidrome NLG:
NAP 30 µV, NLG 58 m/sec., (Normalwerte: NLG 51 - 70 m/sec.)

Zusammenfassung:
Sämtliche elektroneurographischen Parameter im Rahmen der Altersnorm.
Elektroneurographisch somit kein sicherer Hinweis für ein Vorliegen einer neurogenen Läsion im untersuchten Bereich.
Mit besten Grüßen und Dank für die Zuweisung

Klingt ja schon recht gut. Nerv(en) also nicht geschädigt.

Aber jetzt wird's ein langer Text, und macht schon mal Google auf:
*räusper*


Magnetresonanztomographiebefund 27.6.2009

MR-Tomographie der HWS:
Streckhaltung der HWS. Die Bandscheibe C6/C7 ist minimal höhenreduziert, sie wölbt sich in der Medianen konvex-bogig etwa 3 mm bis 4 mm symmetrisch vor, mit Bandscheibengewebe auch entlang der Hinterkante etwa 2 mm nach cranial und caudal.
Dieses Bandscheibengewebe führt auch zu einer signifikanten Einengung des Spinalkanales mit Aufbrauchen des vorderen und hinteren Liquorraumes, der a.p.-DM ist auf Prolapshöhe 9 mm. Das Rückenmark zeigt keine lokale Druckmyelopathie. Die Neuroforamina dürften ebenfalls betroffen sein, das Bandscheibengewebe geht weit nach lateral, signifikante Arthroseveränderungen der kleinen Wirbelgelenke finden sich aber nicht.
Die übrigen Bewegungselemente zeigen morphologisch unauffällige Bandscheiben, sie sind regulär hoch, nach dorsal glatt begrenzt. Eine Einengung des Spinalkanales oder höhergradig degenerative Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke finden sich nicht. Die Strukturen der hinteren Schädelgrube regulär.

Ergebnis:
Breitbasige medio-bilaterale Banscheibenextrusion (Prolaps) im Bewegungselement C6/C7 mit Induktion einer signifikanten Vertebrostenose und möglicherweise einer bilateralen Einengung der Neuroforamina. Sonst weitgehend unauffällige Verhältnisse.

– Na super. Oder in anderen Worten, scheiiiiiiiiiii---
Aber jetzt kommt die Draufgabe, nach der niemand gefragt hat:

NB: Inhomogen imponierende Schilddrüsenlappen bds., weitere sonographische Abklärung, falls nicht bekannt, höflich empfohlen.

Nein, nicht bekannt, Und ja, danke für den Hinweis. Und... was denn noch alles jetzt!

Und um meine Lieblings-ex zu zitieren (ich sagte doch, ich merk mir die Vokabel!):

Aber sonst alles sutsche.

Dienstag, 23. Juni 2009

Danke

Heute Vormittag war ich so richtig dankbar.

Dass mir eine Arbeitskollegin gestern ihren Zweitschirm für den Heimweg geborgt hat – denn bei dem kühlem Schüttwetter war ich in kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs, in meinem Dussel.
(Ich wäre bis auf die Knochen und noch weiter durchweicht gewesen.)

Dass meine Leiterin mich zu schnellen Checks und Behandlungen drängt und so selbstverständlich verständnisvoll ist, dass ich nicht mal schlechtes Gewissen zu bekommen brauchte weil ich heute nicht arbeiten war sondern Gesundheitswege erledigte.
(Es gibt Arbeitsstellen die einem die Kündigung bei so einer Diagnose androhen, statt sich persönlich Sorgen zu machen.)

Dass ich bei der Krankenkasse zur Absegnung meines MRT weder anstehen musste noch mein Hinterteil auf den Wartesessel senkte, als dass meine Bestätigung schon wieder retour war.
(Ich hatte mit Stunden Wartezeit gerechnet.)

Und dass meine Kolleginnen ohne zu murren und ohne auf mich sauer zu sein spontan und selbstverständlich meine "administrative" Arbeit mitübernehmen und in der nächsten Zeit ein Argusauge darauf haben werden dass ich nicht, denn dafür bin ich bekannt, rumschufte wie ein Ackergaul.

Und ich freu mich schon darauf mich morgen bei meinen Kolleginnen zu bedanken, und ich weiß schon was sie alle sagen werden: Na bist gscheit, das ist doch gar keine Rede wert.
Doch, das ist es wohl.
Manchmal beschämt es mich richtig, was ich doch immer wieder für ein ausgesprochener Glückspilz bin. Ehrlich.

Sonntag, 21. Juni 2009

Musik die mich als Kind faszinierte

Jeder hat doch bestimmte Musik oder Lieder die in der Kindheit ganz besonders waren und Gefühlserinnerungen aufrufen, wenn sie im späteren Leben wieder gehört oder erinnert werden.

(Man mag das jetzt als eine Art "Stöckchen" verstehen so man denn mag und/oder auch etwas zum Thema loswerden will.)


Aus allerfrühesten Kindheitstagen erinnere ich mich besonders gerne an "Also sprach Zarathustra" (Richard Strauss), das ich meine Eltern immer wieder habe abspielen lassen. Mir gefiel die Dramatik. Und ich tanzte dazu.
So wie "In der Halle des Bergkönigs/Peer Gynt" (Edvard Grieg) (ebenso die Dramatik!).

Im Kindergartenalter brachte mir dann meine Mutter ein Lied von Boney M. bei, von dem ich erst -jetzt- gerade eben merkte dass es womöglich ein Misheard Lyric ist und es nicht "Brown Girls in the Rain" sondern "Brown Girl in the Ring" heißt?!? (So, jetzt ist diese Kindheitserinnerung ein wenig gestört? Oder nicht? Was ist nun richtig und was ist falsch?)
"Brown Girl In The Rain"
Misheard Lyrics: Brown girl in the ring
Original Lyrics: Brown girl in the rain

Für mich bleibt es trotzdem Rain. So. Jedenfalls brachte ich dieses Lied meinen Kindergartenfreundinnen bei. She looks like a sugar in a plum – das fand ich immer besonders amüsant.

In der Volksschulzeit faszinierte mich vor allem ein Song: "Wot" (Captain Sensible). Vielleicht vor allem weil ich ihn interessant fand irgendwie, und mein erzkonservativer Vater jedesmal in Rage geriet wenn das im Radio kam. Da mochte ich es um so mehr, auch wenn's irgendwie Müll ist. Aber das war die nette Musikumbruchs-Ära... nunja.

Natürlich kamen dann die 80er und diverseste Songs die in diesen Nostalgieshows immer Ahs und Ohs und Ahjas hervorrufen, aber das rangiert eher unter "ich glaub ich werd halt alt" und ist eher Jugend- als Kindheitserinnerung und gehört somit nicht wirklich mehr hier her.

Aber der Ton der am Meisten triggert ist für mich immer noch der Ruf der Türkentaube.
Denn im Garten meiner Großeltern war dieser immer wieder zu hören – und höre ich das typische Huhuu-Huh, finde ich mich auf den kleinen Wiesenstücken zwischen den kleinen verschlungenen Schotterwegen unter Zwetschken-, Griecherl(=Ringlotten)- und Marillenbäumen wieder. Ich kann diesen Garten so detailgetreu visualisieren, dass ich ihn malen könnte. Und ich bin in meinem Garten dabei, die Pflanzen die dort wuchsen zusammenzusammeln. Vielleicht ist das der Grund, warum ich ohne meinen Garten nicht kann.
Bloß nisten bei mir die Amseln, keine Türkentauben. Leider.

Samstag, 20. Juni 2009

Boogie woogie all night long.

Heute war ein ereignisreicher Tag.
Nicht nur erstand ich unter Schmerzen (physischer und psychischer Natur) ein neues TV-Gerät (warum muss ich bei technischen Fragen prinzipiell immer erst 4 Personen hintereinander konsultieren und bemühen, bis ich an einen gerate der einen Hauch einer Ahnung hat?),
sondern auch wurde ich auf dem Heimweg eine U-Bahn-Station vor "unserer" Haltestelle vom Herrn des Hauses aus dem Zug komplimentiert, ich solle in die direkt dort gelegene Uniklinik und pronto meine heftigen Nacken- und Schulterschmerzen (mittlerweile auch Arm abwärts) begutachten lassen, die seit zwei Tagen nicht nur immer schlimmer sondern auch absolut resistent bzw. renitent gegen Schmerzmittel (Achtung, jetzt beginnt die Medikamentaufzählungsflut) (=Parkemed 500) und Muskelentspannungspräparat (welches die linke Schulter kurzzeitig mal in den Griff bekommen hatte) (=Myolastan) wurden.

Ich lasse jetzt einmal die Erstbegutachtungs-Person aus, die doch allen Ernstes in enerviertem Tonfall frug ob ich zum Neurologen oder zum Orthopäden wolle, ob Quaddeln oder Infiltration. Himmelherrgott ich bin kein Arzt, ich will nur dass die Schmerzen weggehn, Jetzt. Ich bin ja nicht wehleidig, aber wenn mir vor Schmerz die Tränen runterkullern, dann heißt das was.
Wie dem auch sei. Sie vermerkte keinen starken Schmerz, nur Verspannung in Nacken und Schulter mit Unbeweglichkeit und teilweisem Taubheitsgefühl im Arm.
Die Dame an die ich nach der zweiten Anstellschlange geriet griff zum Telefon und rief nach der Ortho, mit Betonung dass der Patient (hallo das Binnen-i?) starke Schmerzen hätte. Und Mappe nehmen, Platz nehmen in Zone Grün G.

Amen, ich sage Euch, wenn's Regenwetter ist an einem Samstag, man glaubt ja nicht wie viele Menschen mit Wehwehchen in die Notfallambulanz schlendern, quasi als Wochenendentertainmentprogramm. Statt vorgestern oder übermorgen zum regulären Arzt zu wandern. Ich glaub, niemand hat dort so gelitten wie ich; wahrscheinlich waren das dann die die gleich den Notarzt bzw. Krankenwagen gerufen hatten und auf Rollbettchen dahinvegetierten.
Komödienmoment: Als der Doktor Urologe fröhlich aus dem Zimmer guckte und rief, "Jemand zur Urologie? Na wenn mich niemand braucht dann geh ich mal wieder..." (Tonfall wie im Englischen "Urologie anyone?")

Aaaaals dann der junge Arzt (Warum sind die eigentlich immer jung? Praktikanten?) den Kopf durch die Tür steckte (nicht die angedrohten 2-3 Stunden, aber ca. 1 Stunde nach Anmeldung) und rief, "Orthopädie!", da wackelte ich ihm nach, und schüttelte wacklig seine ausgestreckte Hand zum Gruß, wie ich es verstand. Worauf er meinte, Ja, auch das – denn eigentlich griff er nur nach meiner Patientenmappe.

No Sir

I don't feel very much like talking
No, neither walking
You wanna know if I can dance.

Lange Geschichte erklärt und beschrieben, da ließ er mich gegen seine Arme und Hände drücken und schieben, dann wurde ich gezogen und gedreht und gedehnt und gedrückt – das übliche Prozedere um festzustellen wo in so einem Fall der Hund begraben ist.
Auch hier wieder ein paar seltsame Momente (neben der seinerseits unbeabsichtigten Begrüßung; aber andererseits: sämtliche Ärzte und Ärztinnen die ich je aufsuchte, grüßten und grüßen stets mit Handschlag?), wie zum Beispiel als er während der Verrenkungstests unabsichtlich meine Rippenseite striff und sich dafür vier Mal hintereinander (wirklich wahr) bedauernd entschuldigte und ich ihm verwirrt versicherte es sei ja nix passiert?!?
Oder ich ihm erklärte dass ich die eigenartige Angewohnheit hätte, bei starken Schmerzen zu kichern und zu grinsen – nicht dass er dächte ich wäre irgendwie meschugge oder täte nur als ob (siehe Geburtsklinik, jede Wehe ein Kicheranfall...).

Jedenfalls beschloss er dann, er infiltriere mich jetzt mal. Da ein Stich und dann dort und so fort.
Nuuuuun, der Nadelstich piekst halt, das weiß man. Aber das was NACH dem Einstich kommt, na Halleluja! Als triebe man einen kleinen Metallbolzen in den Muskel?!? Geknirscht hat das richtig innerlich. Je böser der Muskel desto mehr Krrmmmsch.
– Und geholfen hat's nix.
Schrieb er mir sehr starke Schmerzmittel (=Seractil forte 400 mg) für 3x1 auf, dann Tabletten für den Magen (wegen der Schmerzmittel) (=Pantoloc 20 mg), und zu guter Letzt – und das braucht fast schon Trommelwirbel, weil Achtung, das kauft sich der Suchtgiftabhängige auf dem Karlsplatz – Tramal Tropfen, die ich zu je 20 Tropfen immer dann nehmen dürfe/solle/könne, wenn die Schmerzen trotz Tabletten in ihrer ekelhaften Unerträglichkeit auftauchen sollten.
Dazu meinte später der Wochenendapotheker besorgt:
Was? Seractil VIERHUNDERT steht da?? VIERhundert??? Was haben Sie denn Schlimmes; die sind Morphium, na gut nicht wirklich Morphium, aber ein Opiat, also wie Morphium...
Und er gab mir eine zweite kleine Schachtel Hammertabletten extra, falls ich am Montag nicht gleich, wie vom Spitalsorthopäden dringend angeraten, einen Termin beim Orthopäden bekommen sollte.

Denn die Diagnose verbirgt sich in der Antwort auf meine Frage ob ich einfach "nur" verspannt sei oder an sich irgendwie schief, in dieser Aussage: "Möglicherweise muss man den Vorfall nicht gleich operieren..."
Vorfall?!? Operieren? Sie meinen die BANDSCHEIBE?!?
Der Orthopäde solle das bitte dringend abklären, mit Röntgen, ich solle anmerken ich sei aus dem AKH gesendet. Und schön meine Tabletten nehmen "und nicht herumrennen". Warm baden ein Problem: Denn Wärme gut für die Muskelentspannung, aber schlecht für die Entzündung (Nerv). Ja wie man's macht isses falsch.
Dafür konnte ich dem Kind später 4 nette Pflasterchen entlang meines Elefantenhalses präsentieren, die er eifrig sichtete und abzählte, wie er zur Zeit alles, aber auch wirklich alles abzählt. Sesamkörner auf Weckerln, Pflastersteine auf der Straße, was noch.

Die Medikamente hab ich jetzt nicht extra gegoogelt und verlinkt; wer so bemitleidenswert ist sie zu benötigen erhält ohnehin seinen Beipacktext, und die Anderen sollen bloß keine Geister heraufbeschwören.
Die Hammertablette hat mittlerweile schon etwas gewirkt und ich seh für jetzt mal von den Junkietropfen ab, denn die seh ich echt nur dafür vor falls ich wirklich wieder nicht weiß wie ich meinen Kopf tragen soll.

Oh, Yes Sir, I can boogie
But I need a certain song.
I can boogie,
Boogie woogie
All night long.

Freitag, 19. Juni 2009

Good old Hollywood is dying...

(Das ist übrigens Die Queen unter einem ihrer Hüte, unschwer zu erkennen.)
... good old Hollywood is dead...


Als mein Großvater starb, erbte ich seinen Fernsehapparat, den er sich schon aberetliche Jahre davor gegönnt hatte. Damals, in den 80ern, ein Mordstrumm Gerät mit unverschämtem Sound. Heutzutage nur mehr ein großer Kasten der nix Besonderes kann.
Dies gute Ding hat nun also schon locker 20 Jahre auf dem Buckel.
Und nun geht es ein. Oder seine Bildröhre. Oder was immer.
Jedenfalls wird's nix mehr.
Morgen geht es also los auf die Suche nach einem Flachdingsgerät, das weniger Strom verbraucht, weniger wiegt, und hoffentlich trotzdem was kann, für nicht extrem viel Geld. Denn mein Opa hat, zum Ärger meiner Großmutter, damals schon gut in die Tasche gegriffen für sein TV-Gerät, dafür hat es bis vor Kurzem noch sehr gute Dienste geleistet. Ab nun ist es nur mehr für Hörspiele zu gebrauchen.
Ich kann mich eh so schwer von Dingen trennen, besonders von jenen mit ideellem Wert, sprich Erinnerungen. Man sollte halt nix erben was irreparabel kaputt geht.

Wovon ich mich auch immer sehr schwer trenne sind blaue Flecken.
Und meine Verwunderung der Woche gilt den monströsen blauen Flecken, von denen ich einerseits einen unter meinem linken Ellenbogen habe (Woher hab ich den? Ich kann mich an nichts erinnern was ihn hervorgerufen haben könnte?), und noch schlimmer: an meinem rechten Handgelenk innen.
Der am rechten Handgelenk trat folgendermaßen auf: Ich wickelte ein paar Kindelein, wischte ein paar Tische ab – plötzlich ein Schmerz und ein Brennen am Handgelenk (wie schlecht gestochen beim Blutabnehmen), und der Puls bildete einen blitzblauen riesendicken Hügel (ca. 1 cm hoch!). Keine Ahnung wie das passiert war; weder geklemmt noch gestoßen noch sonstwas.
Auch die Kollegin mit Krankenschwesternausbildung und -erfahrung: Keine Erklärung.
Nach ein bis zwei Stunden ließ die Schwellung nach. Und hinterließ einen riesenblauen Fleck.
Der am Tag danach folgendermaßen aussah:

Ja, so kann man mir jetzt auch gleich aus der Hand lesen und mir sagen ich hätte eine Blutgerinnungsstörung, aber daran glaub ich nicht – an die Blutgerinnungsstörung –, denn schon vor einiger Zeit ließ mir die Hausärztin Blut ab um testen zu lassen warum ich so leicht blaue Flecken bekomme, die obendrein ungewöhnlich lange halten. Ergebnis: Nix Auffälliges.

Dann wiederum stieß ich mir gestern arg den Rücken, was heute noch spürbar ist. Ein kurzer Check im Spiegel: KEIN blauer Fleck. Wo ich mit einem gerechnet hätte. Dafür an der linken Zeigefingerspitze ein wenig lila, wieder keine Ahnung wo das nun wieder herkommen soll.

Nun die Frage an unsere Zuseher:
Was ist das mit diesen blauen Flecken?
Und was muss so ein LCD-Monitor mindestens "können" um was zu taugen?
Sachdienliche Hinweise bitte weder an Conrad Tönz noch Peter Nidetzky, sondern einfach-- nun, dahinkommentiert.

Dienstag, 16. Juni 2009

Yay! Es brennert wieder.

Allerdings muss ich noch bis weit nach meinem Geburtstag warten, denn da kommt erst mal die gebundene Ausgabe raus. Und somit hab ich wieder ein Buch mehr auf meiner immer länger werdenden Wenn's-dann-als-Taschenbuch-rauskommt-Liste.
Auf der sich unter Anderem die zwei Bücher der Commandantina Dusilova, eins der Dame Kuttner, der zuletzt herausgegebene Bernhard sowie der dritte Regener befinden.

Und nein, das ist keine Geburtstags-Wunschliste, die könnt ich ja zur Nichtbeachtung bei der Linkquelle einstellen. Oder an den engsten Familienkreis verteilen.
Ich freu mich einfach wenn ich entdecke dass es sie auch in paperback gibt.
Und inzwischen such und bestell ich halt was Anderes*.



* Markus Zusak: The Book Thief
Horst Evers: Die Welt ist nicht immer Freitag

Samstag, 13. Juni 2009

Kleine Werkschau mal wieder

Vielleicht erinnert man sich ja noch an die Retroprint-Geschirrtücher, aus denen ein Rock werden sollte.
Es wurde. Die Details haben mich ein bisschen aufgehalten, sprich ich brauchte noch eine Eingebung für den Abschluss, aber den hab ich mir dann letztlich selbst spitzengehäkelt.


A propos Häkeln: Die Mitbringsel für Juli sind zum Teil auch schon fertig.
Zur Gänze fertig: die Topflappenhandschuhe, denn Obst ist immer gut.


Und diesen Ungesunden hier fehlt noch die Füllung (bekomme ich morgen) und die Schließung. Wellkarton für die Verpackung liegt auch schon bereit, denn sie kommen nach Fertigstellung in diese Cupcake-Papierschälchen und anschließend in eigens angefertigte Schachteln mit Beschriftung. Was ich mir nicht nehmen lassen werde abzuknipsen!
Rezept gibt's keins dazu, sind alle irgendwie nach Geschmack und Auge gemacht.
Warum sollte ich anders häkeln als ich koche?


Und da ich es leid bin, in meinem Schrank T-Shirts liegen zu haben, die ich jahrzehntelang nicht anziehe weil sie werksseitig verschnitten sind (folgendes Beispiel: viel zu hoher und enger Halsausschnitt, dafür viel zu lang mit zu langen "kurzen" Ärmeln), hab ich kurzerhand eines das mir eigentlich so gut gefällt maltraitiert:
Hals ab, Bauch weg, Ärmel hoch.
Was auch ein Motto für die derzeitige politische Situation wäre, oder etwa nicht?

Übrigens wurde ich an dem Tag an dem ich es schon getragen hab, zwei mal – davon einmal von einer fremden Supermarktkassierin! – darauf angesprochen ob ich es aus Nepal hätte (nein, von tibetischen Freunden), und dutzende Male eingehend betrachtet (ich gebe der hypnotischen Bildunterschrift die Schuld), und den Kindern in der Arbeit konnte ich auch was über die Viecher und deren Herkunft beibringen.
Die Maschine pack ich für solche Kleinigkeiten nicht aus. Ich denk, ich bin eher der Hand-Arbeits-Mensch. Oder einfach zu faul um umherzuräumen.

Freitag, 12. Juni 2009

12/12 06/09

featuring S. am Apparat.












Samstag, 6. Juni 2009

Ich bin so wild nach deinem...

... Kirschenmund.
(Da fehlt ein Komma, um das Zitat grammatikalisch auf die Situation umzumünzen, und zwar nach dem Wörtchen "wild".)

Nachdem unsere liebe Nachbarin uns einen Berg dunkler Kirschen aus ihrem Garten geschenkt hat und das Kind während des Verzehrs die naturweißen (jawohl!) Tischsets (trotz Serviettenunterlage!) eingesaut hatte, ließ ich mal kurz einen Schrei los.
Kirschenflecken auf weißer Baumwolle, hurra!

Aber da gibt es im Fall einer Katastrophe einmal die Leute, die starr vor Entsetzen stehen und glotzen und nichts unternehmen (können).
Und die, die auf der Stelle losstürzen, um eine Tat zu setzen.
Ich gehöre zum zweiten Typ. Und griff mir in der Sekunde meinen Riesenwälzer "GU Leben!".
Und schlug nach, was bei Obstflecken zu tun sei.
Über Nacht in Milch einlegen, steht da.

Nun, Milch hat man wohl immer im Haus, und wenn's nichts hilft, kann's nicht viel schaden.
Also schnell die Tischsets und eins der Kinderhosenbeine in eine Schüssel Milch gesteckt. Über Nacht.
Und die Flecken gingen raus!
Ein genialer Tipp also, vor allem für die nun im Gange seiende Früchte-Saison.
Parallel dazu dachte ich mir, Was so färbt kann ja auch genutzt werden: Vielleicht einmal etwas in Kirschenmatschsaft einfärben?
Vielleicht reitet mich der Teufel ja demnächst, und ich färbe die weiße alte Baumwollspitze, die meine Mutter mir vermacht hat, mit gequetschten Kirschen ein.

Weil ein Tipp allein etwas mager ist (und ihn vielleicht ohnehin schon jeder – außer mir bis gestern – kennt), hier noch schnell ein interessanter, weil informativer oder zumindest unterhaltsamer Link zu einer Seite, die Bilder von auf den Straßen Helsinkis fotografierten Menschen zeigt, die erklären, was sie tragen und wo sie es herhaben. Find ich immer wieder witzig. Da sind so manche dabei... da könnte man sich schon denken, Die spinnen, die Finnen.
Finnland ist übrigens eines der Länder, die ich gern mal bereisen würde. So wie Island. Oder die Niederlande.
Im Gegensatz zu den USA, Italien oder dem gesamten afrikanischen Kontinent. In dieser Reihenfolge.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Grad noch irgendwie die Kurve

hat sie gekriegt, die Hendrikje.
Hätt ich mir nicht gedacht, dass man sich wirklich alles schönschreiben kann.
Vor allem nach diesen gottsfürchterlichen Desastren.
So, jetzt kann ich das Buch empfehlen. Ob's wirklich glücklich macht – I don't know.
Auch wenn ich bis zur allerletzten Zeile zitterte, ob sie sich wiederum alles zusammenhaut (höchst wahrscheinlich und passend wär's gewesen).

Jetzt stellt sich nur die Frage: Was les ich als Nächstes.
Die Abverkaufskiste war heute zwar wieder nachbestückt, aber 98 % des Inhaltes sind dicke Schnulzschinken die ich mir keinesfalls antue. Herz-Schmerz oder Krimis, aber nichts Außergewöhnliches, und nach gerade dem such ich ja immer. Fundstückchen. Bizarre Abstrusitäten.
Dabei find ich immer eine solche Menge vierblättriger Kleeblätter, dass S. schon meint es gäbe ja eh so viele davon und sie seien darum nichts Besonderes oder Außergewöhnliches.
Nein* mein Schatz, sie sind sehr wohl selten(er) (abgesehen von den Extrazüchtungen im Topf für Neujahr) – nur ich bin noch Besondererer, denn ich schein sie alle zu finden. Schon in meiner Kindheit.

Man muss sie allerdings zuerst auch wachsen lassen.
Ist mit Büchern ja ganz genau so.



*Echte vierblättrige Kleeblätter werden zumeist an Weiß-Klee (Trifolium repens) gefunden. Zu ihrer Häufigkeit gibt es keine gesicherten Untersuchungen. Sammler berichten aber von einer Quote von etwa eins zu 10.000. Eine in den Jahren 1979 bis 1986 in München durchgeführte Untersuchung legt ein Verhältnis zugunsten der dreiblättigen zwischen 20 zu eins und 60 zu eins nahe. Die Art Glücksklee (Oxalis tetraphylla), die sich gelegentlich im Handel findet, gehört zur Gattung der Sauerklees (Oxalis) und ist kein echter Klee.

Dienstag, 2. Juni 2009

Ach, die arme Hendrikje.

Letzte Nacht ging ich wie üblich beizeiten schlafen, und begann ein neues Buch zum Einschlafen zu lesen, das ich in der Abverkaufskiste gefunden und für interessant gehalten hatte.

Hendrikje, vorübergehend erschossen

Klappentext:
Kennen Sie nicht auch solche Menschen, die sich selber im Weg stehen, weil sie sich immer an allem die Schuld geben? Die sich immer ganz mies fühlen, weil sie gar nicht bemerken, dass die anderen sie ausbeuten?

Hendrikje Schmidt ist eine Pechvogelin. Ihr Vater ist unbekannt, ihre Mutter hat sie im Stich gelassen. Und jetzt sitzt sie auch noch im Gefängnis und erzählt der spröden Psychologin Frau Dr. Palmenberg ihre Geschichte. Denn eigentlich hatte Hendrikje ihr Leben mal ganz gut im Griff. Tagsüber arbeitet sie als Bedienung in einem Café, nachts malt sie Bilder. Die Aussichten auf eine Ausstellung stehen gut, da kommt es – natürlich an Weihnachten – ganz knüppeldick: Von einem Tag auf den anderen ist Hendrikje bis über beide Ohren verschuldet, allein und todunglücklich. Und weil ihr Selbstmordversuch kläglich misslingt, wollen ihre Freunde beim zweiten Mal helfen. Bloß, dass am Ende nicht Hendrikje, sondern zwei ihrer Freunde tot sind.– "Hendrikje" ist ein origineller Roman in der Tradition des "Simplicius Simplicissimus", der das ganze Elend, aber auch die moralische Stärke eines ebenso einfältigen wie aufrechten Menschen in die heutige Zeit überträgt. Man kann lachen und weinen mit dieser Hendrikje, und am Ende fragt man sich, ob man sie nicht schon lange kennt,

"Der Schelmenroman einer modernen Pechmarie." – Oldenburgische Volkszeitung

"Dieses Buch ist ein Muss! Einfach gut!" – Das Netzmagazin


und

"Dieses Buch macht glücklich." – Nordwest Zeitung

Glücklich?!?
Ich las bis 1/2 3 Uhr durch, gefesselt von der Erzählung und den Geschehnissen.
Ein witziger Roman?!?
Ja wenn man Charlie Chaplin und Buster Keaton zum Lachen findet? (Mich brachten deren Geschichten schon als Kind immer zum Weinen, vor Mit-Leid...)
Bis ich mich zum Einschlafen gezwungen hatte (wer um 5 aufsteht, sollte um 2 Uhr besser schon längst tief und erholsam schlafen), war ich halb tränengebeutelt, halb raste mir das Herz vor lauter Unglücksfällen der Protagonistin.
Glücklich?!? Bislang hat mich das Buch nicht glücklich gemacht!
Die letzten 30 Seiten musste ich mir für heute aufsparen, aber mir schwant schon Schreckliches.
Kann man bei Filmen und Büchern kein "advisory" beistellen, ob Happy End oder nicht?
Ich kann und konnte schon bei Hans Moser-Filmen nicht zuschauen, wie sich die Unglücke und Missverständnisse immer mehr verstricken und alle vom Regen in die Traufe gespült werden.

Das ist das Schöne an z. B. Pratchett-Büchern: Die gehen garantiert immer gut aus. Da kann die Welt halb untergehn oder gleich doppelt und dreifach – am Ende, so ist man sicher, kommt wieder alles ins Lot. Da kann man entspannt ein Abenteuerchen mitverfolgen.
– Aber Hendrikje?? Da krieg ich Herzrythmusstörungen und sonstige Beklemmungen. Heute hatte ich den ganzen Tag Bauchbeschwerden, und schließe nicht aus, dass es das Buch ist, das mein Inneres zu verdauen suchte.

Nach der Lektüre von Stephen Clarke (auch ein Griff in die Abverkaufskiste), die ja schon ein wenig strapaziös und beunruhigend war, nun also das.
Morgen weiß ich, ob nicht doch alles gut ausgeht. Wobei, bei -der- Geschichte, und was schon alles verloren und geschehen ist... wäre auch das Hinbiegen der Situation wohl nurmehr ein schwacher Trost.

Bitte Warnplaketten anzubringen. Wie beispielsweise: Achtung, nix für sensible Gemüter. Oder: Vorsicht, guter Ausgang nicht gesichert.

Aber: Das Buch ist für eine Verfilmung gut. Ich hatte auch schon ein Gesicht vor Augen, und jetzt in der Sekunde fällt mir ein wer sie ist: MIAs Mieze. Die wär meine richtige Hendrikje, vom Gesicht her.