Freitag, 30. Dezember 2011

Handgemurkste Bringschuld

Damit dieses Jahr auch am Rechner sortiert und eingeordnet werden kann, eine schnelle Bringschulds-Ansicht herbstlicher und winterlicher Handwerkeleien.

Des Kindes fade Sweatjacke mit neu entdecktem Idol gepimpt.
Who you gonna call! 
Zählt meiner Ansicht nach zum Allgemeinwissen der Moderne.

 Des Mannes fades T-Shirt mit wiederentdecktem Idol gepimpt.


Chevron, baby! Baumwollhandtuch. Für mich.

Baumwollgesichtschrubbtücher für Schwieger- und Mutter.
Im 20ies-Stil, wie ich finde.

Auch das Kind wollte ein chevronisiertes Handtüchlein.

Zu grell hier zu sehen: Kindes nächstes neues Handtuch,
wie die Wellen den Sand riffeln.

Ratpack! Ein Ratzehundspullöverchen für Bekannte.
(links schaut der Popsch raus)

Ein Tischläuferchen mit Fimo-Perlen.
Es war mir halt danach.

Warum nur leicht ungleiche Farbtöne immer so herauskommen
auf dem Foto... 
Und: Knopf unterwegs zu Boden gefunden.

Sohn wollte/brauchte neue "Feuchtlinge".
Mutter freute sich über den Abendauftrag
(typisches Zitat: "Morgen Früh hast' sie.")

Hals-Rachen-Rochen.
Dreiecksschultertuchrezept meets Sockeneffektgarn.
(Ja eh, blocken, ja weiß ich eh. Ja ja.)

Auftragsarbeit für Auftraggeber No. 1. 
Schal misst so über 1 1/2 Meter. Der alte Dr. Who lässt grüßen.

A nerdy, recycled Christmas!
(Und: Postpaketband zu stricklieseln macht Finger wund.)

Postpaketbandzuckerstangenweihnachtsuntersetzer
(= längstes Wort des Jahres auf diesem Sender?)

Viel diskutiert und legendär (und hier falsch herum aufgelegt):
Rock-Paper-Scissors-Lizard-Spock!
Und damit der Spruch zum Jahreswechsel:
Dif-tor heh smusma!
(Live Long and Prosper) 


(Übrigens: All diese Werke wurden aus Materialien gefertigt die ich schon länger im Haus hatte. Nichts davon musste speziell besorgt werden. Nur die Regenbogenwollfarben waren ein kürzlich erhaltenes Geschenk, das umgehend verarbeitet wurde.) 

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Wer nicht fragt, bekommt nicht.

Oder, Wie man seine Rechnungen ausmistet.

Wer glaubt, es wird ohnehin alles teurer, hat nur bedingt Recht. Manchmal zahlt es sich nämlich aus, sich die Zeit zu nehmen, beispielsweise bestehende Kundenverträge anzuzweifeln.

Dass einem Versicherungen bei Anpassungen gerne eher eine Anpassung nach oben andrehen wollen, davon kann man quasi ausgehen. Aber etwas wo sich ein Tarifcheck oft lohnt, sind zum Beispiel Verträge mit Mobilfunkbetreibern oder TV- und Internetanbietern.
Gerade jetzt so kurz vor Jahresende, wo sie einem die konkurrenzängstlichen, vergünstigten Ein- und Umsteigepakete verscherbeln wollen.
Seit 10 Jahren beim selben Internetprovider? Wahrscheinlich sind die Paketkosten seitdem auch nicht geändert worden. Nicht teurer, aber auch nicht billiger. Aber zahlt ein Neukunde weniger für ein Paket, das obendrein mehr bietet? Weitaus weniger? Und warum hat mich der Anbieter nicht darüber informiert, so wie sich der Versicherungsmann mit Optimierungsmöglichkeiten (ähem) anbiedert? Eben, weil man nicht bekommt wenn man nicht fragt. Und sie gerne nehmen, wenn man ihnen gibt. Blöd wären sie.
Einfach mal die aktuellen Paketangebote auf der Website anschauen, durchrechnen, eine Email mit vielen Fragezeichen senden – und schon zahlt man unter Umständen nur mehr die Hälfte, und bekommt 200 % Leistung. Bei unkooperativem Verhalten hat man die Konkurrenzangebote im Ärmel.

Mobiltelefonverträge lassen sich so auch anzweifeln: Für weniger mehr? Bitte sehr. Und wenn die Angebote nur für Neukunden gelten, offiziell, kann man gerne probieren, sich mit einer 12monatigen Vertragsbindung einen Tarifumstieg auszuhandeln. Weil, wissen Sie, die Konkurrenz hat da gerade so ein attraktives Angebot, ich meine, man ist mit seinem Handybetreiber ja schließlich nicht verheiratet, oder...
Dass ich die letzten Jahre mehr oder weniger doppelt für halbe Leistung gezahlt hab, lass ich jetzt außen vor. Das ist Vergangenheit. Aber gut, dass ich gefragt hab. Weil wer nicht fragt, bekommt nicht.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Wir sind hier nicht beim Sondermüll!

Neues Jahr, neuer Platz.
Auf meiner ewigen inneren To-Do-Liste steht immer (wieder/noch) das Entsorgen von Dingen bzw. Abfall, der nicht einfach zum Altglas, Altpapier oder Hausmüll gehört.

So haben sich einige Energie"spar"lampen angesammelt, die in ihrer Giftigkeit nicht einfach weggetan werden können. "Wenn ich im Baumarkt wieder welche kauf, da bring ich sie gleich zurück." Aber nur ist es so, dass jetzt auch die näheren Supermärkte diese Glühbirnen verkaufen, doch keine Rücknahmebox aufstellen. Aber wie bei Batterien, dachte ich mir, muss der Verkäufer auch die Retouren annehmen. Und flugs hatte der Supermarkt neben seine Gewinnspielbox ein Sackerl mit alten Sparlampen gestellt. Und niemand hat mich mahnend drauf angesprochen.

Die nächste Kategorie: Medikamente. Krank werden ist ungut, Medikamente bekommen kann gut sein, sie nicht aufbrauchen zu müssen vielleicht noch besser. Auch gut ist, bestimmte Medizin auf Lager zu haben. Nicht gut ist, eine Schublade voll davon zu horten. Man gehe also an diese Lade heran. Und frage sich.
Erst einmal, wie lang ist das Zeug schon abgelaufen. In den Sack damit. Denn was davon abgelaufen ist, verliert nicht nur seine Wirkung, sondern kann einem mehr schaden als nutzen.
Zweitens, wann hab ich vor, diese Krankheit wieder zu bekommen. Und sollte ich da nicht eher ein frisches Präparat verschrieben bekommen. In den Sack.
Drittens, das Medikament ist zwar noch nicht abgelaufen, aber so speziell, dass ich es so bald nicht auf-/wiederbrauchen werde. Hinfort.
Viertens, davon hab ich Nebenwirkungen und darum etwas Anderes verschrieben bekommen. Genau – in den Sack.
Fünftens, das dritte verschiedene Hustenmittel. Schmeckt schrecklich und hilft nicht besonders. Weg. Vor allem, wenn ich die Alternative dazu jederzeit rezeptfrei in der Apotheke nachkaufen kann.
Und was nun mit dem Sack? – zurück in die Apotheke. Wer gibt, der nimmt. Und ich hab besseren Überblick in meiner Lade, wenn ich dringend Kreislauftropfen/Hustensirup/Magentropfen/wasauchimmer brauch.
Eine Hausapotheke ist gut, eine Haus-Sondermülldeponie nicht.

Und noch was zur Abteilung "Sondermüll": Eine Schuhschachtel voll alter entwickelter Fotos? Erinnerungen die man nicht (mehr) haben will?
Einzelne Exemplare aus der Fototasche nehmen, zerreißen und weg damit. Zur Not hat man immer noch den Negativ-Film. Da geht sicher eine Menge weg...

Samstag, 10. Dezember 2011

Wenn ich einmal reich wär...

Wir leben ja ziemlich "sparsam" in unserer Familie, nicht rein gezwungenermaßen, sondern größtenteils als Effekt unserer Lebenseinstellung.
• Ich kann und will mich schwer von praktikablen und geschätzten Dingen trennen. Ich halte sie instand, pflege und benutze sie so lange es geht.
• Ich bin kein Modetrendmensch. Ich habe meine eigenen Vorstellungen und lasse mich inspirieren, aber eine Shoppingtour für Dinge die "man haben muss" schreckt mich ab – vor allem wenn die meisten Dinge nicht meinem Geschmack und meinen Bedürfnissen entsprechen.
Aus diesen zwei Punkten ergibt sich zum Beispiel, dass ich nicht das neueste Eierfon hab. Dass ich mir Updates, Apps und Abstürze spar. Und unwahrscheinlicher überfallen werde, weil mögliche Täter nicht scharf auf mein altes Handy sind. Und ich kann meine Kleidung tragen wie sie mir passt. Weil ich keine Oneseason-Klamotten trage, die die nächsten Jahre nicht an mir gesehen werden "dürfen".
• Ich fertige gerne Dinge an. Es mag einerseits omamäßig oder, kommt auf den Trend an, superhip anmuten, aber ich lasse gerne Dinge mittels ein paar Nadeln entstehen. Oder aus Material, das sonst einfach im Müll gelandet wäre. So können sich Einrichtungshäuser und Fetzenläden einen großen Teil für wen Anderen sparen.
• Ich stöbere gern in Second Hand-Läden. Begonnen hat es aus reiner Findungs-Not heraus, da mir in Modefarben und -schnitten nichts gefallen und gelegen hat. So gesehen ist die Auswahl einfach größer. So wie der Freudenmoment, wenn man ein Schätzchen findet, so auch in Gebrauchtbuchhandlungen bzw. Ausverkaufskisten.
• Ich bin kein Autofreund. Es stinkt, es stresst und ärgert, es kostet einen Haufen Geld, es braucht zu viel Platz und ist gefährlich. Also spare ich Platz und Nerven. Und die vielleicht drei Mal im Jahr wo es nicht schlecht wäre ein Auto zur Verfügung zu haben, lassen sich leicht mit Alternativen abdecken. Außerdem spare ich mir die Mitgliedschaft im Fitnessclub, weil ich ungefähr zwei Drittel meiner zurückgelegten Strecken zu Fuß bewältige. Das andere Drittel schafft die U-Bahn.
• Ich gärtnere gern. Natürlich schlägt sich die Gartenfläche auf die Miete, und den Familienbedarf an Agrumen kann man damit nicht decken. Aber für Kräuter und Paradeiser langt's auf jeden Fall. Und wir haben dadurch eine eigene Outdoor-Spielfläche, die uns jederzeit zur Verfügung steht.
• Ich bin kein Beautybehandlungsjunkie. Ich färbe meine Haare zwar, aber selbst. Zum Haare schneiden gehe ich drei mal im Jahr. Und den Männern schneide ich sie selbst. Das ergab sich daraus dass ich meine Haare früher immer selbst geschnitten habe, und der Mann Friseure nicht leiden kann. Und den Haarschneidekampf mit dem Kleinen hatte ich von Anfang an nicht, weil ich in der passenden Situation in der passenden Umgebung drauflosschnippeln konnte. Und es beibehalten habe.
Ich finde auch Nagelprothesen unpraktisch. Einmal damit angefangen, muss es weitergeführt werden. Und lange Nägel sind mir ohnehin hinderlich. Und Solarien? Waren für mich immer schon aus Gesundheits- und Locationgründen kein Thema.
• Ich finde Kinobesuche nur mehr in wenigen bestimmten Fällen begehrlich. Da hab ich andere Wege.
• Ich brauche keine Putzfrau. Meinen Kram fass ich lieber selber an.

So würde ich höchstwahrscheinlich auch leben, hätte ich doppelt oder gar dreifach so viel Geld zur Verfügung.
Aber es gibt dennoch ein paar Dinge, die ich dann zusätzlich machen oder haben wollen würde.
• Ich ginge einmal die Woche zur Massage. Natürlich könnte ich aufgrund meiner Disposition alle halben Jahre um die zehn mal auf Krankenschein gehen. Aber regelmäßig und öfter, das würde meine Lebensqualität garantiert steigern. Auch die Osteopathin würde mich nicht nur mehr in Notfällen zu sehen bekommen.
• Ich würde wirklich brav, wie ich es mir eigentlich immer vornehme..., zwei mal im Jahr zur Mundhygiene spazieren. Warum diese Vorsorge nicht automatisch zur halbjährlichen Kontrolle von der Krankenkasse übernommen wird, muss hier nicht diskutiert werden.
• Ich würde mit dem Kind einen TaiChi-Kurs besuchen. Natürlich könnte ich mir Anleitungen aus dem Internet heraussuchen. Dass das im Endeffekt nicht das Selbe ist wie live muss hier ebensowenig diskutiert werden.
• Vielleicht würden wir öfter einmal etwas weiter wegfahren. Weiter weg als die eigene Stadt (abgesehen vom Familienbesuch im Sommer). Ein bisschen mehr die Nachbarländer besuchen, an verlängerten Wochenenden. Mehr in Person über den Esstischrand schauen. Oder mit dem Kind mal ein solches Thermenwochenende ausprobieren.

Viel mehr ist es zunächst nicht. Und da musste ich auch schon grübeln, um darauf zu kommen. Wenn man doch gefragt wird, Was wünschst du dir zu Weihnachten.
Nichts, was man in Geschenkspapier packen kann.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Antibakteriell

Wieder einmal wurde mir besonders bewusst, dass ich garantiert nicht der derzeitigen Generation Schnepfi angehöre.
(Nicht dass ich jemals einer Generation Schnepfi angehört hatte – ich bewegte mich Zeit meines Lebens alternativ im Untergrund.)
Die aktuelle Generation Schnepfi zeigte sich mir in den letzten Tagen bzw. Wochen im urbanen Leben. Mädels in Size Zero (und sich dessen jeden Moment arrogant bewusst und durch Admiration des eigenen Spiegelbildes in jeglicher spiegelnden Fläche bestätigend), in einheitlicher Frisur von langem, glattem Haar. Inklusive der In-Accessoires eckiger Schultertasche und arrogant taxierender Blick, mit dem über die eckig betaschte Schulter das alternativ-untergrundige Selbst von unten nach oben gemustert wird.
Alles was nicht von ausnahmslos angesagten Massentextilherstellern stammt, reizt offenbar zu Rümpfnasen. Aber Schnepfi, du weißt höchstwahrscheinlich nicht, wie und was man mit 6 Stricknadeln gleichzeitig tun kann. Und Schnepfi, arrogante Gesichtsmaske führt irgendwann sicher zu Gesichtsfalten. Und zwar nicht zu denen, die ein Charaktergesicht ausmachen.
Sie können mir wurscht sein, die derzeitigen Schnepfis. Die in Mimik und Gestik klarstellen, dass sie noch viel besser sind als Klum und die Klumettes. Sie könnten mir wurscht sein, stächen sie und ihre Schultertaschen mir nicht so oft und überall ins Auge.
Aber lassen wir die Schnepfis Schnepfis sein; vielleicht sind sie ja eines Tages auch mal über 30 und haben vielleicht doch noch eine persönliche Persönlichkeit.
Kann mir aber eigentlich auch wurscht sein.

Ja, es ist Zeit des Jammerns und des Quengelns. So lange wird gejammert, bis das schon länger angebrachte Antibiotikums-Rezept ausgestellt wird. Was einen immer wieder krank macht, sollte irgendwann dann mal doch ausgemerzt werden. Die Nebenwirkungen reinigen dann gleich noch einmal.
Und wenn man sich schon der inwändigen Bakterien entledigt, kann man sich auch mal umsehen und auch im Wohnbereich mal wieder ein bisschen weiter ausmisten. Der praktische Nebeneffekt des Sich-bäh-Fühlens: Man hat weder Lust noch Energie sich länger und intensiver mit etwas auseinanderzusetzen. Man schiebe den ganzen Schreibtischkrempel in eine Schachtel, pflanze sich damit moosartig aufs Sofa, und sortiere rigoros, weil entnervt und entkräftet, den ganzen Plunder aus. Wenn einen schon alles annervt, wirft man es auch leichter und schneller von sich. Wer denkt mit Kopfschmerzen schon gern drei mal nach. Es schadet auch nicht, ab und zu mal den Refashionist und Reparierer links liegen zu lassen. Da wird jetzt nichts geflickt und geklebt. Keine Kraft übrig dafür. Schmeiß weg. Ja, Wegwerfgesellschaft ganz böse. Wachsende Müllberge. Aber warum soll ich den Wegwerfberg in meine Wohnung verschieben. Was ich anschließend nicht mehr reinhole muss ich auch nicht wieder wegwerfen.
Mitsamt den Bakterien fliegt auch gleich der nervige Krempel raus. Und aus meinem Kopf die New Schnepfis gleich mit. Stimmungsbakterien brauch ich nämlich genauso wenig.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Vergängliches bevorzugt

Wenn es draußen konstant duster ist, gibt es einem mehr Zeit, drinnen mehr "light" zu machen.
Angefangen dort wo man gerade sitzt ist es am Einfachsten: Diesmal war zuerst einmal der Rechner an der Reihe. Favoriten in der Linkliste rausschmeißen. Wenn sie es nicht verdient haben ein Favorit zu sein (innerer Dialog: die lädt so langsam; da ist mehr Zeug in der Seitenleiste als im eigentlichen Lesefenster; die Anleitungen zu gezeigten Handwerken gibt es nur per Bezahlung; da gibt's nichts was mich so wirklich von Hocker reißt), verdienen sie nicht mehr, sich in der Favoritenliste breit zu machen.
Dann kommen auch einmal die Programme dran. Wie viel unbenützter Altmüll findet sich darin. Seit facebook verstauben MSN, ICQ und dergleichen vor sich hin. Weg damit. (Selbstbefragung: In welche Kategorie fällt das Programm? Wie viele Alternativen dazu hab ich schon, und welche nutze ich eigentlich?) Wenn sich Firefox doch bewiesen hat, wozu Safari vor sich hin schimmeln lassen? – Und keine Bange, man kann eines schönen Tages ja wieder neu installieren, falls man doch Bedarf bekommen sollte.
Schön wäre es, wenn die Software-Aktualisierung den User auch darauf hinwiese, dass man altes Programmzeug am Rechner hat, und welches man davon eliminieren könnte. Und es dann auf Befehl auch täte – mit allem drum und dran deinstallieren. Es versteckt sich ja noch viel mehr Dateimüll in x anderen, versteckten Ordnern.

Vom Computer geht es in die Küche – und zu den schönen Flaschen und Schraubdeckelgläsern, die man angesammelt hat. Schön sind sie, die speziellen Buntglasflaschen. Und die mit den Bügelverschlüssen. Zu schön um sie einfach in den Glascontainer zu werfen. Daraus könnte man ja später einmal... Also löst man mühsam die Etiketten, reiht sie alle auf, um sie dann verstauben und verkleben zu lassen. Schön sind sie schon, aber... Was hätte ich damit tun können? Warum hab ich dann aber nicht? Also fort damit. Und falls ich eines Tages dann doch noch eine schöne buntglasige Bügelflasche brauchen sollte, wirklich brauchen sollte, na dann muss ich leider leider ein solches Bier kaufen und die Flasche leertrinken. Leider, leider, was für ein Pech.
Schön sind sie, diese Flaschen, aber eine leere Küchenarbeitsfläche ist noch schöner anzusehen.

Damit auch die Topfpflanzen zu mehr Freiheit kommen, wird sich auch ihnen gewidmet. Mit einer Schere und einem Mistsackerl bewaffnet ziehe ich durch die Räume und von Fensterbrett zu Fensterbrett. Die Erfahrung hat gezeigt, dass aus den vielen langen Luftwurzeln der Orchideen nichts Notwendiges wird. Weg damit! Trockene Blätter, Blüten und Stängel werden weggezupft oder weggeschnitten. Freiheit! Schön waren sie, aber früher oder später verwelken sie. Man mache Platz für neue Blüten.

Ich wünsche mir mehr unvermeidbar Vergängliches. Dinge die mit der Zeit aufgebraucht werden oder sich selbst aufbrauchen und vergehen. Sich, so gesehen, selbst entsorgen. Und von selbst Platz für die nächsten machen.
Ich wünsche mir nur mehr Geschenke zu bekommen, die in diese Kategorie fallen. Nahrungsmittel die verzehrt werden. Körperpflegeprodukte die aufgebraucht werden. Blumen die eine Woche oder zwei halten. Geschenke mit Ablaufdatum. Ewige Erinnerungen an die, die mir zumeist Dinge schenken, habe ich bereits reichlich, vielen Dank. Vielleicht stammt aus solchen Überlegungen die Klischeetradition, Pralinen und Blumen zu schenken. Klingt so banal, macht aber in diesem Kontext Sinn. Schenk der Mama Handcreme. Der Frau Blumen. Der Freundin Schokolade. Müll sie nicht mit Messerschleifern, Dekokram und Bilderrähmchen zu.
Vielleicht sollte man sich auch sämtlicher Blumenvasen entledigen. Und direkt verwenden, was sich im Moment des Blumengeschenks an Glasflaschen oder Gurkengläsern gerade im heimischen Recyclingkorb befindet. Und ist der Strauß verwelkt, kommt das Glas gleich mit zum Entsorgen.
Macht Eure Geschenke wegwerfbar. Stellt sie bestenfalls auch selbst her. Finden sie Anklang, lassen sie sich gern wiederholen. Und die Erinnerung daran findet nicht im Wohnzimmerregal, sondern im Kopf statt.
Darum bekomme ich jedes Jahr zu Weihnachten eine Blechdose voll selbstgebackener Vanillekipferl von meiner Mutter.

Montag, 17. Oktober 2011

Ein japanisches Aufräum-Märchen

Es war einmal ein japanischer Mönch, der alleine in einem kleinen Tempel neben der von ihm gebauten Friedenspagode lebte.
Nun trug es sich zu, dass der Mönch schon ziemlich alt war, und seine Mutter zu Besuch zu sich holen wollte, so lange es ihr in ihrem hohen Alter noch möglich war. Doch der Mönch lebte alleinig von Spenden, und ein Flug von Japan nach Österreich überstieg natürlich seine Finanzen, denn Reichtümer besaß er keine.
Doch eines Tages verkündete er erfreut, dass seine Mutter auf Besuch kommen würde. Aber wie hatte er es geschafft die Reise zu bezahlen?
Ich ging durch den Tempel und begann zu putzen, erzählte der Mönch. Ich putzte ein wenig hier – und oh!, ich fand Geld!, sagte er. Dann putzte ich noch ein wenig da – und oh!, ich fand noch mehr Geld! Ich putzte überall im Tempel, bis ich so viel Geld gefunden hatte, dass ich meiner Mutter ein Flugticket zahlen konnte.






Das erinnert mich daran, dass ich vor langer Zeit die Angewohnheit hatte, ab und zu zwischen manche Seiten meines 12bändigen Lexikons Geldscheine zu legen; als Überraschungs-Rücklage. Mittlerweile presse ich darin gerne vierblättrige Kleeblätter die ich finde. Vielleicht sollte ich einmal alle Bände durchblättern, vielleicht finde ich ja noch einen alten Geldschein.

Samstag, 17. September 2011

– Und dann hat er mir die Consommé wegg'schütt'.

Es sind die (scheinbar) kleinen Dinge im Leben, die einen in Zorn ausbrechen lassen können.
Vor allem, wenn sie vermeidbar gewesen sein könnten.
Sollten.
Und noch dazu das Nebenprodukt von etwas sind, das getan hätte werden sollen, aber im ironischen Gegensatz nicht gemacht wurde.

Bei mir heißt das dann "die Consommé wegschütten".
Dazu muss ich ein wenig ausholen, woher ich diesen Ausdruck habe.

Vor einigen, mittlerweile schon vielen, Jahren erzählte mir in einer geselligen Runde ein Bekannter, was ihm bei seiner Abschlussprüfung zum Koch in einer renommierten Ausbildungsstätte widerfahren war.
Es war ein Gänge-Menü zuzubereiten, und den Schülern wurden zur Assistenz junge Schüler zur Seite gestellt, die sie bei der Vorbereitung und kleinen Handgriffen unterstützen sollten.
Nun hatte der junge Mann quasi schon alles unter Dach und Fach, und bat den Frischling, er solle ihm, während er etwas Anderes fertigstelle, "nur noch die Consommé abseihen" (was dieser in seinem Lehrjahr schon beherrschen können sollte).
Und fiel fast in Ohnmacht als er dann sah was der Junge angestellt hatte: Statt die mühsam erköchelte Suppe fein durch ein Sieb zu gießen und so von den Geschmack gebenden Stücken zu befreien,
– seihte er sie ab, direkt ins Spülbecken. Und präsentierte dem Kochlehrling ein Sieb voll verkochter Zutaten.
Er hatte ihm die Consommé weggeschüttet.

Der Prüfling bestand seinen Abschluss trotzdem, sein Helferlein höchstwahrscheinlich in späteren Jahren auch noch, aber das ist genau so ein Moment, in dem man vor ohnmächtiger Wut schreien könnte.

Vor Wut geschrien hab ich auch heute Nachmittag. Während ich mich für eine Stunde zum ruhigen Lesen zurückgezogen hatte, dachten wohl Kind und Mann, wie der Mama unterdessen geholfen und eine Freude gemacht werden könne.
Das Kind war sichtlich auf der Terasse Unkraut jäten.
Und ließ die Hälfte des auszureißenden Unkrauts stehen.
Und riss dafür, was ich ihm einmal freudig wachsen und blühen gezeigt hatte, das schöne wilde Veilchen aus.
Er hat mir die Consommé wegg'schütt'.

Freitag, 2. September 2011

Fotomitbringsel für die Nähblogwelt

Ein bisschen BestOf hatten wir ja schon, aber in der Auswahl zuvor war vieles nicht vertreten was ich in Gedanken an die Nähblogwelt fotografisch festhalten musste.

In diesem Geschäft in der kleinen Museumsstadt hätte man von den Motiven her Panorama fotografieren können.


Vom Besten aber eine Nahaufnahme mit der Nase am Schaufenster:


Eine Auswahl an (dazumal) bestellbaren Krägen. Neben Miedern, Röcken (sprich: Jacken) und vergleichbaren Kleidungsstücken. Irgendwie teilte niemand meine helle Begeisterung über diesen Katalog.


Hier durfte nur reingelinst werden. Wahrscheinlich wäre ich sonst schnurstracks an den Regalen hinten gewesen. Und/oder hätte die authentisch gekleidete Dame genötigt, mir eine Menge an den alten Geräten beizubringen.


Einfach idealer Nähplatz. Welch Neidfaktor. Ist aber auch in einem Cottage eher besser Situierter zu finden.


Und ich dachte mir, Einen Anblick dieser Art könnte man leicht auf einschlägigen aktuellen Blogs finden. 


Der Versuchung den Kerzenständer anzuheben und drunterzuschauen musste ich leider widerstehen. Wie das Muster also weitergeht (bzw., beginnt) bleibt somit ein Geheimnis.


Und alle Augen auf die Strümpfe! Ich wollte den Musikern nicht viel mehr nähertreten. Niemals hätten die mir geglaubt dass ich nicht unter den Kilt sondern genauer auf die Strickmuster schauen will. Ich Freak.

Noch mehr Muster, noch mehr Farben. Nur ein zweites aus einem guten Dutzend solcher Fotos. Was für eine Fashion Show, so ein Bagpipe Contest.


Und ein Hoffnungsschimmer in einem Einkaufszentrum.

Dienstag, 16. August 2011

Mein Sohn, der Franzose

Langsam aber sicher fällt's mir auf.
Mein Kind muss im letzten Leben ein Franzose gewesen sein.

Vor einiger Zeit amüsierte er uns damit, dass er die Aufschrift einer Getränkedose "Flingue Povère" aussprach ("Flying Power").
Gerade eben las er auf dem Computer mit – "Refaçion" läse sich die Seite "Refashion Co-op".
Ich möchte dazu betonen, dass er fließend Englisch spricht. Und es schön langsam auch lesen kann.
Nur manchmal scheint er französische Ausreißer zu haben (hier gibt's aber kein Französisch zu hören).
Vielleicht hat er darum mit dem englischen R in manchen Wortkonstellationen leichte Ausspracheschwierigkeiten (aus diesem Blickwinkel zählt jetzt nicht mehr, dass das englisch-heimischen Kindern manchmal auch so ergeht)? Ruft er "Cheese, Gwomit!", klingt es nicht so richtig als wenn ich ihn versuchsweise "fromage" sagen lasse.

– Ich glaube, ab jetzt nenne ich ihn einfach Jacques.




Sonntag, 14. August 2011

Mittwoch, 10. August 2011

Le Big Brother, c'est nous!

Ein Foto auf der Titelseite einer Tageszeitung. Polizei ringt Londoner Krawallisten nieder. Umringend: lässige Menschengruppe, als Zuschauer, fotografierend. Wo jedes Handy Fotografierfunktion besitzt, kann man von Schaulust allein nicht mehr sprechen – jeder ist Reporter, dokumentiert, fühlt sich zuständig am Platz. Zeitschriften locken mit Prämien für Einsendungen von "Leserfotos". Immer passiver wird die Gesellschaft, erzogen zu stummem Konsum exklusive Output und Interaktion.
Alarmierend die Entwicklung von selbsternannten Blockwarten, wenn die Krisenstimmung kippt.

Ich hab nix gesehn, ich hab (ja nur) fotografiert.

(Bildquelle: heute.at)

Sonntag, 7. August 2011

Notiz für mein Altes Ego

Dass man Obstflecken (vornehmlich je frischer desto besser) auf die Art und Weise am Rückstandslosesten entfernen kann indem man das Wäschestück fürderhin in Milch einweicht, hab ich inzwischen schon einigen unbeleckten Eltern angetragen.

Und jetzt hab ich noch eine feine Weisheit zu Tage gevracht:
Wenn einem die Flugzeuggepäckschüttelei den Lidschatten zerbröselt (was ja schminktechnisch noch tolerierbar wär, aber das Umfeld des Schälchens inklusive Fingerspitzen fürchterlich einsaut), lässt sich das ziemlich einfach wieder auf, wie man technisch so schön sagt, auf Werkseinstellungen zurücksetzen.
Zwar wie?
Die restlichen Bröckel fein zerdrücken, in diesen Staub ein bisschen von dem immer wieder nützlichen Isopropylalkohol eintröpfeln und quetschend vermischen. Auf diese glattgestrichene Pampe vorsichtig ein Taschentuch fein aufbreiten, und mit einem flachen, kleinen Gegenstand (faulheitshalber dem Boden der Isopropylalkoholflasche...) das Konglomerat festdrücken. Vielleicht noch einmal wiederholen (das Pressen), und offen durchtrocknen lassen. Alles wieder paletti! Und es staubt und schmiert einem nicht mehr alles voll.
Für Compactpuder nimmt man da angeblich Rosenöl, aber dazu hatte ich noch keinen praktischen Anlass.
So kann man sich übrigens auch professionelle Schminke in Form von Pigmenten selber durchmischen und anmachen, aber das ist ja kein Beautyforum hier, ich bin bloß 1.) zu rabiat um mich mit Schmierfarbe abzuärgern, und 2.) zu knausrig um sie gleich zu kübeln und Geld für Neue auszugeben. Und außerdem bekomm ich ab und zu den Rappel und möcht einfach alles in Ordnung und in Funktion haben; für mein Seelenheil und meine (und aller mit mir Lebenden) Psychohygiene.

Samstag, 6. August 2011

Zapfenstreich in der Seitengasse

Vor einigen Monaten begann ich über die Straßenbeleuchtungsphilosophie der Wiener Stadtwerke nachzudenken. Man muss dazu wissen, dass unsere Schlafzimmerfenster zu ebener Erde in Richtung kleiner, stiller Seitengasse gehen. Und wir keine Jalousien sondern Vorhänge haben, weil mich Stockdunkel beim Schlafen eher hindert als ein leichter Schimmerschein. So entging mir also nicht, wie eine der Straßenlampen (hier hängen sie über der Fahrbahn, die Laternenpfahle findet man nur auf repräsentativen Meilen) daran war den Geist aufzugeben – ich wurde aus dem Schlaf irritiert von einem Flackerlichtgezucke wie man es beim neurologischen Epilepsietest einsetzt. Nicht dass sehr viel Licht durch die Vorhänge käme, aber dieses Geblitze war für eine Neuroprinzessin auf der Erbse wie mich derart störend dass es mich aus dem Schlaf holte. Und weiteren erschwerte.
Gut, dachte die Prinzessin, die Nacht ist jetzt eh bald um, und die Leuchtröhre sicher bald ersetzt. Schließlich gibt's sicher dienstbeflissene Mitbürger die gleich zum Telefonhörer greifen (in Augenhöhe im zweiten Stock, da flackert einem das sicher noch angenehmer ins Antlitz). Oder nächtliche Streifenwagenbesetzungen die die Illuminationsschwäche (Überfälle? Unfälle?) zu melden haben. Oder oder oder.
Und dann kam das Wochenende und die Röhre zuckte discomäßig weiter, und die Prinzessin berief sich auf die neue Arbeitswoche – nur um dann festzustellen dass die Röhre nicht durch eine frisch strahlende ersetzt, sondern nun komplett ausgefallen war. Und, vielleicht wie bei der Funktion einer Lichterkette, den restlichen Beleuchtungsstrang ausgelöscht hatte. Mir starrte nun die natürliche Dunkelheit entgegen. Und ich erinnerte mich meiner Kindheit, als Seitengassen nie wirklich hell waren in der Nacht. Als die Stadt in der Nacht generell nicht derart gleißend hell war. Ach ja genau, das war damals ja nicht so.
Aber jetzt!, dachte ich, aber jetzt, da wird ein Trupp kommen, mit seinem Ausfahrkörbchen, und ruckzuck die Störlampe reparieren. Hm.
Weil man durch solche kleinen Vorkommnisse ja sensibel wird in seiner Beobachtung, fiel mir dann im Anschluss auf dass sehr wohl wieder alle Lampen leuchteten – aber beim nächtlichen Betreten des Schlafzimmers alles so dunkel war dass man keine Konturen ausmachen konnte und gegen den Bettrahmen rannte. Wie kommt das denn jetzt?
Längere Beobachtung zeigte: Die Stadt Wien macht um elf das Licht aus. (Nunja, nicht ganz aus, aber merklich aus-erer.)
Machen die das schon länger so? Nur unter der Woche vielleicht? Nur in den verkehrsruhigen Seitengassen? Ist die Motivation ökologischer oder doch nur geiziger Natur? Oder sorgt man sich um den ungestörten Schlaf der Bürger? Und wer hat bestimmt dass das um elf Uhr geschieht? Ein Umfrageinstitut? Der Gesundheitsminister? Oder der Finanzminister?, "So, jetzt wird geschlafen, Licht aus und Gute Nacht!", damit wir morgen wieder fit sind und tüchtig arbeiten können?

Die Stadt deckt dich zu und dreht das Licht ab. Lesen kann ich zum Glück schon selber. Und einen Gutenachtkuss verbitt ich mir.


Nachtrag:
Heute Früh fiel mir dann noch etwas auf: Um Punkt 5 Uhr dreht die Stadt wieder auf hell.
Von elf bis fünf, das sind sechs Stunden. Sechs Stunden Schlaf. Dann darf wieder geameist werden.
Diese Tage bin ich übrigens schwer am Arbeiten – einerseits im Beruf, und andererseits (wegen dessen) daran, mindestens sechs Stunden Schlaf zu bekommen. Netto-Schlaf, nämlich. Denn diese Woche ereilte mich das Glück, an vier von fünf Arbeitstagen den Frühdienst um sieben Uhr zugeteilt zu bekommen. Was heißt, um 5 Uhr aufstehen. Und dank der derzeitigen U-Bahn-Sperre eine Stunde lang durch die dann schon erleuchtete Stadt gondeln zu dürfen.
Was für ein Glück. Was ich nicht alles darf.

Mittwoch, 13. Juli 2011

This is not a cockroach


Das eingangs erwähnte W. Busch’sche Krabbeltier begehrt die Veröffentlichung nachstehender Gegendarstellung

Nach Begutachtung der Beweisfotos kam der Kammerjäger William S. Borroughs (Name geändert) am Dienstag dem 12. Juli 2011 zum Schluss, dass es sich bei abgebildetem Krabbeltier aus verschiedenen Gründen –nicht- um eine (europäische) Schabe handelt. Zur Beweislegung gegoogeltes Bildmaterial stellte sich als falsch, irreführend, und, Zitat, “ein Schmarrn” heraus. Vermutet wird die Identität eines jugendlichen Exemplares der Familie der Bockkäfer.
Die klagende Partei wurde jedoch wegen ihres außerordentlichen Fotomaterials und ihrer Alarmbereitschaft gelobt und beruhigt zurückgelassen.


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– Ja wenn man spätnächtens von einem in eine Wohnzimmerecke zwecks Versteckung dahinflitzenden, über 2 cm großem Käfervieh überrascht und erschreckt wird, im Leben noch nie einer Kakerlake begegnet ist, und dank Hygieneschulung am Magistrat weiß, dass eine nicht keine ist, erkundigt man sich eben schnell einmal im Internet darüber, wem man was wann zu melden hat (s. Gesetz von 1995), und dass die so in Kenntnis gesetzte Hausverwaltung die Kosten eines W. S. Borroughs zu tragen hat (=> Betriebskostenabrechnung).

In die Tüte von Papiere sperren sie die Krabbeltiere...  

Ob es sich tatsächlich um einen Bockkäfer handelt(e) ist nicht gesichert, denn der freundliche Herr Bekämpfer kennt eben nur was er kennen muss, und eine Schabe ist in diesem Fall ausgeschlossen (auch wenn man eine Menge falscher, weil meinen gleicher, Bilder im Internet findet, Obacht!).
Weil. Ganz einfach.
Schaben tragen die Fühler stets falcomäßig nach hinten gelegt, nicht vorwärts fühlend.
Schaben haben keinen segmentierten Körper ("sondern eher wie eine Wurscht", Zitat).
Und haben keine Flügel (dieses Ding flog auch nicht, da Flügel noch nicht ausgewachsen).
Träte man auf eine Schabe um sie zu vernichten (mehr noch dazu), erkenne man sie auf Grund des Geräusches:
Käfer geben wegen ihres Chitinpanzers ein Knirschgeräusch ("wie wenn'S auf Popcorn steigen", Zitat).
Schaben, "da rutschen'S dann eher so weg mit'm Fuß, als würden'S auf eine Nacktschnecke steigen", Zitat.

Und um den Wääh-Faktor noch ein wenig zu steigern, hier der Grund warum man eine Schabe indoor nicht zertreten sollte (auch wenn man denkt, man hielte sie damit davon ab sich zu verbreiten):
So schnell kann das Krabbeltier gar nicht das Zeitliche segnen, als dass es nicht noch schnell sämtliche Nachkommen über Bord wirft.Noch einmal Wilhelm Busch:

Jedes legt noch schnell ein Ei, und dann kommt der Tod herbei.
Und das wäre dann die echte Rache der Cucaracha.
Danke, jetzt wissen wir's.

Dienstag, 12. Juli 2011