Montag, 17. Oktober 2011

Ein japanisches Aufräum-Märchen

Es war einmal ein japanischer Mönch, der alleine in einem kleinen Tempel neben der von ihm gebauten Friedenspagode lebte.
Nun trug es sich zu, dass der Mönch schon ziemlich alt war, und seine Mutter zu Besuch zu sich holen wollte, so lange es ihr in ihrem hohen Alter noch möglich war. Doch der Mönch lebte alleinig von Spenden, und ein Flug von Japan nach Österreich überstieg natürlich seine Finanzen, denn Reichtümer besaß er keine.
Doch eines Tages verkündete er erfreut, dass seine Mutter auf Besuch kommen würde. Aber wie hatte er es geschafft die Reise zu bezahlen?
Ich ging durch den Tempel und begann zu putzen, erzählte der Mönch. Ich putzte ein wenig hier – und oh!, ich fand Geld!, sagte er. Dann putzte ich noch ein wenig da – und oh!, ich fand noch mehr Geld! Ich putzte überall im Tempel, bis ich so viel Geld gefunden hatte, dass ich meiner Mutter ein Flugticket zahlen konnte.






Das erinnert mich daran, dass ich vor langer Zeit die Angewohnheit hatte, ab und zu zwischen manche Seiten meines 12bändigen Lexikons Geldscheine zu legen; als Überraschungs-Rücklage. Mittlerweile presse ich darin gerne vierblättrige Kleeblätter die ich finde. Vielleicht sollte ich einmal alle Bände durchblättern, vielleicht finde ich ja noch einen alten Geldschein.

Keine Kommentare: