Sonntag, 31. Mai 2009

Jetzt mit Bild, aber ohne Ton.

Dafür mit ein paar von meinen geschätzten Kommentaren, die ich mir nicht verkneifen kann.

Ein "note to self" an die Musiker. Wer bin ich? Und wo?


Zeit zum Plaudern ist allemal.


Bisschen Weihnachtszauber, bei über 30 Grad.

"Lightbody" in Szene gesetzt. Nicht Leichtgewicht sondern Lichtgestalt, verstehst du.



Werfen Sie sich mal in eine Ihrer typischen Posen und klopfen Sie sich auf den Bauch.

Siehst du, die sind in bester Kichergrinsestimmung.


Man beachte die Tätowierung am linken Unterarm. Terra Diab--, mehr konnte ich nicht entziffern. "bad boy", sag ich doch.


Ihr dürft offiziell mitjodeln.

Bissel am Rand posieren, wenn man schon nicht stagediven darf.

Technische Lagerfeuerromantik zwischendurch. Die Lichttechnik hat sich voll ins Zeug geschmissen mit Fraktalen und wasnoch.



Anekdötchen am Rande.
Vor einem Song meinte Lightbody, The next song I dedicate to-- und wurde momentan unterbrochen von einer männlichen Stimme aus dem Publikum welche brüllte:
ME!!!

Gelächter allerseits, und Lightbody, kichernd, darauf: Yes, you actually. – You don't get if you don't ask!
Machen wir das mal zum Motto der Woche. Frechheit siegt.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Schneewächter bei 30 Grad im Schatten

Ja, "da muss man in ein anderes Land ziehen, um eine Band aus dem Nachbarort mal live zu sehen", wie S. es wiederholt formulierte.
Gestern Abend haben Snow Patrol es also geschafft nach Österreich zu kommen, ohne dabei auf einem der vielen großen Sommerfestivals zu spielen. OpenAirFestivals kann ich nicht leiden, da viele Menschen auf einem Haufen, viele Bands die man gar nicht hören/sehen will aber durchmachen "muss", und obendrein die Unmöglichkeit, sich zeitgerecht aus dem Pulk zu lösen "falls man spontan auf die Toilette will" (eine meiner größten Sorgen bei solchen Events?).
Auf der Toilette war ich noch schnell vor dem Konzert gestern (man möchte mein fortgeschritteneres Alter daran erkennen dass ich vornehmlich über die Verfügbarkeit von sanitären Anlagen berichte?), Pulk gab's trotzdem, und, wie nicht viel anders erwartet, hauptsächlich zusammengestellt aus molligeren, untätowierten Twen-Mädels.
Und mir fiel auf: Ich war zu viel auf Punkrockkonzerten gewesen in meiner Vergangenheit.
Molligere, untätowierte Twen-Mädels darf man nicht schieben, man darf sich nicht durchdrücken, und man muss damit rechnen dass sie sich schön Platz um ihre Leibesmitte halten, damit sie ein bisschen Girliegetänzel machen können. Mehrmals kam mir glühend heiß und sehnsüchtig das Wort "moshpit" in den Sinn.
Bassist Paul Wilson (laut eines Interview des Frontmanns Lightbody "unser Mädchenschwarm" – soso) vor meiner Nase rockte zwischendurch schön unbrav. Ich bin kein Schmusesongmusiker, ich bin der bad boy der Band und ich rocke. Doch dem Publikum war nicht bekannt, dass man auch mehr als nur Hüftspeck schwingen und artig klatschen kann (zum Mitsingen kommen wir noch). Ich fühlte mich also etwas altjung, als meine Körperzellen stellenweise automatisch in einen klassischen Pogo ausbrachen.
Ach und ja, das Mitsingen. Unglücklicherweise ist nicht jeder mit einer guten Stimme gesegnet. Unglücklicherweise denken die Meisten, bei so einem lauten Konzert höre man sie schon nicht durchjodeln.
Aber leider doch, vor allem wenn es in das rechte Ohr und in die Haare der direkt davorstehenden Konzertbesucherin mit peniblem Gehör ist. Bitte liebe Twen-Dame, erinnere dich nicht mehr an die Lyrics. Du jodelst mir nämlich ins Ohr. Ich hör das. Und es tut weh.
Es ist schon fremdpeinlich genug, wenn man unzähligen OstösterreicherInnen beim Versuch einen nordirischen Akzent zu imitieren lauschen muss, und man den dicken Wiener Akzent durchschmeckt wie gallige Buttercreme. Iff ei lei hier, iff ei dschast läh hier... Wuuuuuh. Gänsehaut. Im Magen. Und ja, da bin ich arrogant, ich weiß. Ist mir voll bewusst.
"Fucking Hell, that's lovely" – das nahm ich eher als tour-routinierte Höflichkeitsfloskel, weniger als spontan überwältigte Begeisterung über den Amateurs-Chor. Aber sie machen's gut, rundum strahlend in die Menge zu blicken (tausend Gesichter in Dutzenden von Städten – letztlich alle gleich) und ihre Show-Aufmerksamkeit ausgewogen zu verteilen. Schon immer wieder beeindruckend zu beobachten, was im Showbiz noch alles so dazugehören muss. Wie das Bühnenlächeln der Ballerinas. Harte Arbeit.
Peinlichkeitsfaktor zwei: Es schwang jemand im Publikum die irische Fahne. Uuuuuuuh... Mr Lightbody meinte lächelnd dazu, I don't wave any flags, I wave like this (kindliches Handwinken).

Aber was berichte ich nun wiederum ellenlang über das Publikum – dieses zu erleben, dafür hab ich ja schließlich nicht gewartet und gezahlt.
Eigentlich auch nicht für die Vorbands (deren erste wir zum Glück fast noch versäumt hatten). Hatte ich schon einmal erwähnt wie ich Vorbands hasse? Das ist wie die Werbung vor dem Film, nur länger. Im Theater spielt man ja nicht auch noch ein bisschen Nestroy bevor man den Bernhard auf die Bretter stellt, so zur Einstimmung und zum Anheizen. Brauch ich nicht. Will ich nicht. Deswegen bin ich nicht hier.
Aber vielleicht hilft das auch der Band selbst ein bissel. Um acht spielt man halt noch nicht, um 3/4 9 auch nicht, um halb zehn geht's dann schön langsam an. Wir sind ja kein Kinderprogramm. Wobei, dann könne man ja gleich für neun ansetzen?
Wie dem auch sei. Jeder braucht halt seine Einschwingzeit im Personalraum. Was mich gleich zu meiner Frage bringt die sich mir ab und zu ein bisschen eingeschlichen hat:
Warum grinst der gute Mann dauernd so?
Einen zweiten Trommelmann hatten sie überdies mitgebracht, von Belle and Sebastian.
Gut gespielt haben sie, keine Frage. Haben brav ihre Singles hingelegt und nicht zu strapazierend viel Neues gespielt (wir wissen ja, die Faninnen jodeln gern mit). Unterhaltsam wie gewohnt: das fröhliche Geplänkel zwischendurch.

Ich setz übrigens keinen Link zu Videos rein, wer mag sucht einfach Snow Patrol Wien oder Snow Patrol Vienna oder Snow Patrol Gasometer auf Youtube. Gibt ja genug dienstbeflissene Leutchen, die statt zu schauen filmen, und umgehend, gleich noch verschwitzt grad heimgekommen, hochladen.
Danke, ganz lieb. (Das mein ich jetzt mal -nicht- sarkastisch.)
S. hat nur geknipst (ich hab mich geweigert, ich wollt nämlich schauen und hören und nicht arbeiten), da mag ich vielleicht ja was nachreichen, da das © schließlich bei uns liegt, und er noch der Herr der Dateien ist und noch nix auf den Rechner gezogen hat. Der schläft nämlich heute für Band, mich und sich selber nach.

Direkt nach dem Konzert draußen übrigens ein heftiger kühler Sturm. Angenehm nach den 30 Grad der letzten Tage, und der stickigen Schwitzhitze im Gasometer. So weit dazu also noch der Wetterbericht.

Und heute einen Urlaubstag und schnell noch beide Arme vollimpfen lassen. Rechts FSME, links Diptherie-Tetanus-Polio. Hätt's HepA+B gegeben, hätt ich mir die auch noch reinhauen lassen.
Und so erledigt kann ich scheinbar gar nicht sein nach einem 10stündigen Arbeitstag unter Kindern mit anschließendem Konzertausgang auf morschen Knochen bis Mitternacht, dass man mich nicht jünger schätzt. Auf meine Frage, ob ich meine Pockenimpfung nicht eigentlich auch mal auffrischen müsse, meinte der Gesundheitsbeamte:
Pocken wird seit 30 Jahren nicht mehr geimpft. Wie alt sind Sie denn, gnä Frau?!?
Nach TBC hab ich dann gar nicht mehr gefragt. Und der linke Arm tut mir ein bissel weh. Aber dafür hab ich ja frei. Und der Kleine ist bei der Oma und geht mit ihr in den Zirkus.
Jeder kriegt halt was er braucht und was ihm gefällt.

Freitag, 22. Mai 2009

Man erkennt

dass jemand in einem Kindergarten arbeitet an folgenden Symptomen:

Erzählende und/oder erklärende Sätze werden oft mehrmals hintereinander wiederholt.

Aufforderungen beginnen immer häufiger mit den Worten "du darfst".

Und werden oft mit einem sanften aber suggestivem Nicken oder Kopfschütteln begleitet.

Es kann nichts mehr (vor)gelesen werden, ohne es parallel gestisch darzustellen oder zu "bebildern".

Es tritt ein kümmernd-schulmeisterliches Verhalten gegenüber allen und jeden, besonders auch Fremden, auf.

Bestärkendes Lob und inniges Trösten, auffälligerweise bei Kleinigkeiten, wird auch Erwachsenen gewidmet.

Es entwickelt sich ein rythmischer Singsang bei Zurufen.

Auffällig vermehrtes Händewaschen und darauffolgende automatisierte Suchbewegung der Hände nach der Desinfektionsflaschenhalterung.

Und des Überkopfsicherheitsriegels bei Öffnen oder Schließen einer Türe.

Automatisches Kleinschneiden von Fleischteilen auf allen Tellern sämtlicher Essensteilnehmer.

Besorgter Ausruf "Brauchst du Hilfe?", falls jemand länger als zwei Minuten auf der Toilette oder beim Ausgehfertigmachen zubringt.

Perfektionierung und unüblich vermehrter Einsatz der Bauchstimme, oft begleitet von signalisierendem Händeklatschen.


Also bitte sich nicht zu wundern wenn man einer sich derart benehmenden Person begegnet – schließlich ist es ein Beruf und nicht nur ein Job.

Freitag, 15. Mai 2009

Oh da sind meine Zappelmänner wieder! 12/12 05/09

– trallalalalaala-la!













Und das der Grund, warum erst jetzt und nicht – wie immer – pünktlich:
Dafür ist jetzt auch endlich wieder Schluss mit Regen.
Vorerst mal.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Die Mumintal-Elite?

Nein, ich kann nicht einfach jedes Thema einzeln abhandeln, weil Begebenheiten mit- und ineinander verwoben und zusammengetunnelt sind wie Gedankengänge.
Zu richtig fixen Ideen haben es die folgenden drei Dinge nämlich auch knapp nicht gebracht.

Einerseits hätten wir da einen, vergangenen Samstag auf dem Flohmarkt erstandenen (die Dame ExJugoslawien akzeptierte das Prinzip FlohMarkt dermaßen nicht, dass sie mich nach meiner dritten Nachfrage inklusive Angebot dann schon Schätzchen nannte und von ihrem Nennpreis erfolgreich nicht runterstieg), Himbeereisrock.
Na, vielleicht ein bisschen zu lang.
Anprobe zu Haus.
Na, vielleicht auch ein wenig eng um den Schokospeck.
Na, da lässt sich halt was dran schnippeln.
Und, so schnippelte ich. Bund ab, eine Handbreite Stoff oben weg, Bundabschluss wieder dran (inklusive Zipp wieder woanders einnähen, wie hat es mir davor gegraut). Popozwickel abgenäht, der ganze Schmus, und faulerweise mit der Hand.
Sah gut aus! Passte bloß nicht so ganz. Also wieder teilweise aufgetrennt, wieder am Bund rumgekaspert. Nun wieder ein bisschen zu weit um den Nabel herum. Also werden noch ein paar Stiche folgen, bis das Ding sitzt. Aller guten Dinge sind bekannterweise ja drei. Außerdem fehlt noch ein kleines Hui, also was Nettes für den Saum oder ähnlich.
Beschäftigt mich somit schon weitaus länger als geplant (nämlich, kaufen – waschen – tragen).

Halb-fixe Idee Numero Zwo wäre, was meinem EarlGreyHäferl sein neues Erscheinungsbild verliehen hat.
Nehmen wir ein rot-schwarzes Abverkaufs-Häferl um einen Spottpreis, dafür mit Bad Alice und einem Zitat drauf.
Stellen wir fest, dass die Gestaltung nicht aufgedruckt eingebrannt ist, sondern sichtlich eine Folie, die sich von Waschung zu Waschung nicht nur verfärbt sondern vor allem hässlich ablöst. Also runter mit den Resten und einige Bedenkzeit nackig gelassen. Und zum Glück Porzellanstifte zu Hause gehabt. Und die Idee, was da drauf muss. Hattifnatten aus dem Mumintal. Eindeutig. Und in wenigen Minuten war ich zufrieden.
Neben dem Rock, beziehungsweise vor allem seiner Farbe, gefällt auch mein neues Häferlerscheinungsbild meinem Freunde nicht.

Zu guter Letzt wäre da noch ein kurzer Artikel aus dem letztwöchigen Falter. Betreffend die Nichtnutzung von Autos im Stadtverkehr. Und jetzt wo es geschrieben steht und eine Bezeichnung hat, darf ich mich in eine Schublade stecken. Ich bin, auch wenn mir der Terminus überhaupt nicht so recht taugt, wohl ein urbaner Elit. Obwohl, gut verdienend bin ich ja nun nicht so unbedingt. Aber leisten wollen würde ich mir ein Auto und das ausufernde Drumherum mit gutem Grund nicht (ich wette, die meisten Leute die weniger Finanz zur Verfügung haben als ich, fahren trotzdem Zweitauto). Aus Prinzip autofrei, jawohl. Und ich werd nicht müde es zu betonen.
Zumindest in diesem der diesmal angeführten drei Dinge stimmt mein Freund mir uneingeschränkt zu.

Übrigens hab ich kürzlich zufällig Frotteegeschirrtücher in einem phänomenalen 70er Printmuster entdeckt und nach Haus getragen. Daraus muss ein Röcklein entstehen. Und wie, formiert sich schön langsam schon in meinen Überlegungen.
Dass der Stoff meinem Freund so gar nicht zusagt muss ich jetzt nicht mehr unbedingt betonen.
Aber es macht so einen schön runden Abschluss.

Freitag, 1. Mai 2009

Wieder was Anderes

Und deswegen hat der Haas dann aufgehört, über den Brenner zu schreiben. Weil wenn man eine Figur in zwei Büchern hat und aus, das geht ja. Aber nach dem sechsten Buch stellt sich dann der Gewohnheitseffekt ein, wo du dir denkst, den kenn ich jetzt so gut, der ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Weil du musst wissen, der Brenner als Privatdetektiv an sich ja eine gute Person. Aber pass auf, die ganzen Verfilmungen von dem Haas seinen Büchern jetzt, und der Haas sich gedacht, genug mit dem Brenner, jetzt einmal wieder was Anderes. Weil schreiben tut man ja aus einem Bedürfnis heraus. Jede Hausfrau kann heute ja Krimis schreiben, mit Rechtschreibprogramm auf dem Laptop vom Discounter und und und, da brauchst du auch keine Lektoren mehr, nicht dass du glaubst. Und Ganztagskindergarten, da hast du ja Zeit für dein Bedürfnis, Pisa hin oder her, schreiben kann ich auch. Und die Kleinverleger, die Freunde und Verwandten werden schon ein bisserl Auflage machen und dann wieder Ruhe.
Aber pass auf, dem Haas hat man ja gesagt, der ganze Hype nach den Verfilmungen jetzt, Neuauflagen und neue Leser, da werden sie nach dem Brenner fragen. Und der Haas dann ja auch, obwohl Vorsicht Stephen King Syndrom, den Brenner im letzten Buch dann doch nicht sterben lassen. So ein Open End, verstehst du. Wenn man dann vielleicht doch einmal wieder.
Dazwischen auf jeden Fall was Anderes. Weil vor lauter Migräne vom Brenner der Haas auch schön langsam Kopfweh. Weil wenn du immer wieder über Migräne schreibst, glaubst du bald selber dran. Und die Fragen von den Journalisten, ob der Haas das Kopfweh so gut beschreibt weil selber leidend, natürlich nicht gerade gut für so eine psychosomatische ding.
Die Parallelen und alles, da kannst du schon denken, schreibt der Haas schon auch ein bisserl von sich selbst hinein in den Brenner. Und wie der Haas angefangen hat zu pfeifen bei jeder Idee zu einem neuen Buch, da hat er sich gesummt, You say Hello and I say Goodbye. Weil wie ihm der Text dazu eingefallen ist, jetzt wirklich Schluss mit dem Brenner und und und ding.