Freitag, 30. Dezember 2011

Handgemurkste Bringschuld

Damit dieses Jahr auch am Rechner sortiert und eingeordnet werden kann, eine schnelle Bringschulds-Ansicht herbstlicher und winterlicher Handwerkeleien.

Des Kindes fade Sweatjacke mit neu entdecktem Idol gepimpt.
Who you gonna call! 
Zählt meiner Ansicht nach zum Allgemeinwissen der Moderne.

 Des Mannes fades T-Shirt mit wiederentdecktem Idol gepimpt.


Chevron, baby! Baumwollhandtuch. Für mich.

Baumwollgesichtschrubbtücher für Schwieger- und Mutter.
Im 20ies-Stil, wie ich finde.

Auch das Kind wollte ein chevronisiertes Handtüchlein.

Zu grell hier zu sehen: Kindes nächstes neues Handtuch,
wie die Wellen den Sand riffeln.

Ratpack! Ein Ratzehundspullöverchen für Bekannte.
(links schaut der Popsch raus)

Ein Tischläuferchen mit Fimo-Perlen.
Es war mir halt danach.

Warum nur leicht ungleiche Farbtöne immer so herauskommen
auf dem Foto... 
Und: Knopf unterwegs zu Boden gefunden.

Sohn wollte/brauchte neue "Feuchtlinge".
Mutter freute sich über den Abendauftrag
(typisches Zitat: "Morgen Früh hast' sie.")

Hals-Rachen-Rochen.
Dreiecksschultertuchrezept meets Sockeneffektgarn.
(Ja eh, blocken, ja weiß ich eh. Ja ja.)

Auftragsarbeit für Auftraggeber No. 1. 
Schal misst so über 1 1/2 Meter. Der alte Dr. Who lässt grüßen.

A nerdy, recycled Christmas!
(Und: Postpaketband zu stricklieseln macht Finger wund.)

Postpaketbandzuckerstangenweihnachtsuntersetzer
(= längstes Wort des Jahres auf diesem Sender?)

Viel diskutiert und legendär (und hier falsch herum aufgelegt):
Rock-Paper-Scissors-Lizard-Spock!
Und damit der Spruch zum Jahreswechsel:
Dif-tor heh smusma!
(Live Long and Prosper) 


(Übrigens: All diese Werke wurden aus Materialien gefertigt die ich schon länger im Haus hatte. Nichts davon musste speziell besorgt werden. Nur die Regenbogenwollfarben waren ein kürzlich erhaltenes Geschenk, das umgehend verarbeitet wurde.) 

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Wer nicht fragt, bekommt nicht.

Oder, Wie man seine Rechnungen ausmistet.

Wer glaubt, es wird ohnehin alles teurer, hat nur bedingt Recht. Manchmal zahlt es sich nämlich aus, sich die Zeit zu nehmen, beispielsweise bestehende Kundenverträge anzuzweifeln.

Dass einem Versicherungen bei Anpassungen gerne eher eine Anpassung nach oben andrehen wollen, davon kann man quasi ausgehen. Aber etwas wo sich ein Tarifcheck oft lohnt, sind zum Beispiel Verträge mit Mobilfunkbetreibern oder TV- und Internetanbietern.
Gerade jetzt so kurz vor Jahresende, wo sie einem die konkurrenzängstlichen, vergünstigten Ein- und Umsteigepakete verscherbeln wollen.
Seit 10 Jahren beim selben Internetprovider? Wahrscheinlich sind die Paketkosten seitdem auch nicht geändert worden. Nicht teurer, aber auch nicht billiger. Aber zahlt ein Neukunde weniger für ein Paket, das obendrein mehr bietet? Weitaus weniger? Und warum hat mich der Anbieter nicht darüber informiert, so wie sich der Versicherungsmann mit Optimierungsmöglichkeiten (ähem) anbiedert? Eben, weil man nicht bekommt wenn man nicht fragt. Und sie gerne nehmen, wenn man ihnen gibt. Blöd wären sie.
Einfach mal die aktuellen Paketangebote auf der Website anschauen, durchrechnen, eine Email mit vielen Fragezeichen senden – und schon zahlt man unter Umständen nur mehr die Hälfte, und bekommt 200 % Leistung. Bei unkooperativem Verhalten hat man die Konkurrenzangebote im Ärmel.

Mobiltelefonverträge lassen sich so auch anzweifeln: Für weniger mehr? Bitte sehr. Und wenn die Angebote nur für Neukunden gelten, offiziell, kann man gerne probieren, sich mit einer 12monatigen Vertragsbindung einen Tarifumstieg auszuhandeln. Weil, wissen Sie, die Konkurrenz hat da gerade so ein attraktives Angebot, ich meine, man ist mit seinem Handybetreiber ja schließlich nicht verheiratet, oder...
Dass ich die letzten Jahre mehr oder weniger doppelt für halbe Leistung gezahlt hab, lass ich jetzt außen vor. Das ist Vergangenheit. Aber gut, dass ich gefragt hab. Weil wer nicht fragt, bekommt nicht.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Wir sind hier nicht beim Sondermüll!

Neues Jahr, neuer Platz.
Auf meiner ewigen inneren To-Do-Liste steht immer (wieder/noch) das Entsorgen von Dingen bzw. Abfall, der nicht einfach zum Altglas, Altpapier oder Hausmüll gehört.

So haben sich einige Energie"spar"lampen angesammelt, die in ihrer Giftigkeit nicht einfach weggetan werden können. "Wenn ich im Baumarkt wieder welche kauf, da bring ich sie gleich zurück." Aber nur ist es so, dass jetzt auch die näheren Supermärkte diese Glühbirnen verkaufen, doch keine Rücknahmebox aufstellen. Aber wie bei Batterien, dachte ich mir, muss der Verkäufer auch die Retouren annehmen. Und flugs hatte der Supermarkt neben seine Gewinnspielbox ein Sackerl mit alten Sparlampen gestellt. Und niemand hat mich mahnend drauf angesprochen.

Die nächste Kategorie: Medikamente. Krank werden ist ungut, Medikamente bekommen kann gut sein, sie nicht aufbrauchen zu müssen vielleicht noch besser. Auch gut ist, bestimmte Medizin auf Lager zu haben. Nicht gut ist, eine Schublade voll davon zu horten. Man gehe also an diese Lade heran. Und frage sich.
Erst einmal, wie lang ist das Zeug schon abgelaufen. In den Sack damit. Denn was davon abgelaufen ist, verliert nicht nur seine Wirkung, sondern kann einem mehr schaden als nutzen.
Zweitens, wann hab ich vor, diese Krankheit wieder zu bekommen. Und sollte ich da nicht eher ein frisches Präparat verschrieben bekommen. In den Sack.
Drittens, das Medikament ist zwar noch nicht abgelaufen, aber so speziell, dass ich es so bald nicht auf-/wiederbrauchen werde. Hinfort.
Viertens, davon hab ich Nebenwirkungen und darum etwas Anderes verschrieben bekommen. Genau – in den Sack.
Fünftens, das dritte verschiedene Hustenmittel. Schmeckt schrecklich und hilft nicht besonders. Weg. Vor allem, wenn ich die Alternative dazu jederzeit rezeptfrei in der Apotheke nachkaufen kann.
Und was nun mit dem Sack? – zurück in die Apotheke. Wer gibt, der nimmt. Und ich hab besseren Überblick in meiner Lade, wenn ich dringend Kreislauftropfen/Hustensirup/Magentropfen/wasauchimmer brauch.
Eine Hausapotheke ist gut, eine Haus-Sondermülldeponie nicht.

Und noch was zur Abteilung "Sondermüll": Eine Schuhschachtel voll alter entwickelter Fotos? Erinnerungen die man nicht (mehr) haben will?
Einzelne Exemplare aus der Fototasche nehmen, zerreißen und weg damit. Zur Not hat man immer noch den Negativ-Film. Da geht sicher eine Menge weg...

Samstag, 10. Dezember 2011

Wenn ich einmal reich wär...

Wir leben ja ziemlich "sparsam" in unserer Familie, nicht rein gezwungenermaßen, sondern größtenteils als Effekt unserer Lebenseinstellung.
• Ich kann und will mich schwer von praktikablen und geschätzten Dingen trennen. Ich halte sie instand, pflege und benutze sie so lange es geht.
• Ich bin kein Modetrendmensch. Ich habe meine eigenen Vorstellungen und lasse mich inspirieren, aber eine Shoppingtour für Dinge die "man haben muss" schreckt mich ab – vor allem wenn die meisten Dinge nicht meinem Geschmack und meinen Bedürfnissen entsprechen.
Aus diesen zwei Punkten ergibt sich zum Beispiel, dass ich nicht das neueste Eierfon hab. Dass ich mir Updates, Apps und Abstürze spar. Und unwahrscheinlicher überfallen werde, weil mögliche Täter nicht scharf auf mein altes Handy sind. Und ich kann meine Kleidung tragen wie sie mir passt. Weil ich keine Oneseason-Klamotten trage, die die nächsten Jahre nicht an mir gesehen werden "dürfen".
• Ich fertige gerne Dinge an. Es mag einerseits omamäßig oder, kommt auf den Trend an, superhip anmuten, aber ich lasse gerne Dinge mittels ein paar Nadeln entstehen. Oder aus Material, das sonst einfach im Müll gelandet wäre. So können sich Einrichtungshäuser und Fetzenläden einen großen Teil für wen Anderen sparen.
• Ich stöbere gern in Second Hand-Läden. Begonnen hat es aus reiner Findungs-Not heraus, da mir in Modefarben und -schnitten nichts gefallen und gelegen hat. So gesehen ist die Auswahl einfach größer. So wie der Freudenmoment, wenn man ein Schätzchen findet, so auch in Gebrauchtbuchhandlungen bzw. Ausverkaufskisten.
• Ich bin kein Autofreund. Es stinkt, es stresst und ärgert, es kostet einen Haufen Geld, es braucht zu viel Platz und ist gefährlich. Also spare ich Platz und Nerven. Und die vielleicht drei Mal im Jahr wo es nicht schlecht wäre ein Auto zur Verfügung zu haben, lassen sich leicht mit Alternativen abdecken. Außerdem spare ich mir die Mitgliedschaft im Fitnessclub, weil ich ungefähr zwei Drittel meiner zurückgelegten Strecken zu Fuß bewältige. Das andere Drittel schafft die U-Bahn.
• Ich gärtnere gern. Natürlich schlägt sich die Gartenfläche auf die Miete, und den Familienbedarf an Agrumen kann man damit nicht decken. Aber für Kräuter und Paradeiser langt's auf jeden Fall. Und wir haben dadurch eine eigene Outdoor-Spielfläche, die uns jederzeit zur Verfügung steht.
• Ich bin kein Beautybehandlungsjunkie. Ich färbe meine Haare zwar, aber selbst. Zum Haare schneiden gehe ich drei mal im Jahr. Und den Männern schneide ich sie selbst. Das ergab sich daraus dass ich meine Haare früher immer selbst geschnitten habe, und der Mann Friseure nicht leiden kann. Und den Haarschneidekampf mit dem Kleinen hatte ich von Anfang an nicht, weil ich in der passenden Situation in der passenden Umgebung drauflosschnippeln konnte. Und es beibehalten habe.
Ich finde auch Nagelprothesen unpraktisch. Einmal damit angefangen, muss es weitergeführt werden. Und lange Nägel sind mir ohnehin hinderlich. Und Solarien? Waren für mich immer schon aus Gesundheits- und Locationgründen kein Thema.
• Ich finde Kinobesuche nur mehr in wenigen bestimmten Fällen begehrlich. Da hab ich andere Wege.
• Ich brauche keine Putzfrau. Meinen Kram fass ich lieber selber an.

So würde ich höchstwahrscheinlich auch leben, hätte ich doppelt oder gar dreifach so viel Geld zur Verfügung.
Aber es gibt dennoch ein paar Dinge, die ich dann zusätzlich machen oder haben wollen würde.
• Ich ginge einmal die Woche zur Massage. Natürlich könnte ich aufgrund meiner Disposition alle halben Jahre um die zehn mal auf Krankenschein gehen. Aber regelmäßig und öfter, das würde meine Lebensqualität garantiert steigern. Auch die Osteopathin würde mich nicht nur mehr in Notfällen zu sehen bekommen.
• Ich würde wirklich brav, wie ich es mir eigentlich immer vornehme..., zwei mal im Jahr zur Mundhygiene spazieren. Warum diese Vorsorge nicht automatisch zur halbjährlichen Kontrolle von der Krankenkasse übernommen wird, muss hier nicht diskutiert werden.
• Ich würde mit dem Kind einen TaiChi-Kurs besuchen. Natürlich könnte ich mir Anleitungen aus dem Internet heraussuchen. Dass das im Endeffekt nicht das Selbe ist wie live muss hier ebensowenig diskutiert werden.
• Vielleicht würden wir öfter einmal etwas weiter wegfahren. Weiter weg als die eigene Stadt (abgesehen vom Familienbesuch im Sommer). Ein bisschen mehr die Nachbarländer besuchen, an verlängerten Wochenenden. Mehr in Person über den Esstischrand schauen. Oder mit dem Kind mal ein solches Thermenwochenende ausprobieren.

Viel mehr ist es zunächst nicht. Und da musste ich auch schon grübeln, um darauf zu kommen. Wenn man doch gefragt wird, Was wünschst du dir zu Weihnachten.
Nichts, was man in Geschenkspapier packen kann.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Antibakteriell

Wieder einmal wurde mir besonders bewusst, dass ich garantiert nicht der derzeitigen Generation Schnepfi angehöre.
(Nicht dass ich jemals einer Generation Schnepfi angehört hatte – ich bewegte mich Zeit meines Lebens alternativ im Untergrund.)
Die aktuelle Generation Schnepfi zeigte sich mir in den letzten Tagen bzw. Wochen im urbanen Leben. Mädels in Size Zero (und sich dessen jeden Moment arrogant bewusst und durch Admiration des eigenen Spiegelbildes in jeglicher spiegelnden Fläche bestätigend), in einheitlicher Frisur von langem, glattem Haar. Inklusive der In-Accessoires eckiger Schultertasche und arrogant taxierender Blick, mit dem über die eckig betaschte Schulter das alternativ-untergrundige Selbst von unten nach oben gemustert wird.
Alles was nicht von ausnahmslos angesagten Massentextilherstellern stammt, reizt offenbar zu Rümpfnasen. Aber Schnepfi, du weißt höchstwahrscheinlich nicht, wie und was man mit 6 Stricknadeln gleichzeitig tun kann. Und Schnepfi, arrogante Gesichtsmaske führt irgendwann sicher zu Gesichtsfalten. Und zwar nicht zu denen, die ein Charaktergesicht ausmachen.
Sie können mir wurscht sein, die derzeitigen Schnepfis. Die in Mimik und Gestik klarstellen, dass sie noch viel besser sind als Klum und die Klumettes. Sie könnten mir wurscht sein, stächen sie und ihre Schultertaschen mir nicht so oft und überall ins Auge.
Aber lassen wir die Schnepfis Schnepfis sein; vielleicht sind sie ja eines Tages auch mal über 30 und haben vielleicht doch noch eine persönliche Persönlichkeit.
Kann mir aber eigentlich auch wurscht sein.

Ja, es ist Zeit des Jammerns und des Quengelns. So lange wird gejammert, bis das schon länger angebrachte Antibiotikums-Rezept ausgestellt wird. Was einen immer wieder krank macht, sollte irgendwann dann mal doch ausgemerzt werden. Die Nebenwirkungen reinigen dann gleich noch einmal.
Und wenn man sich schon der inwändigen Bakterien entledigt, kann man sich auch mal umsehen und auch im Wohnbereich mal wieder ein bisschen weiter ausmisten. Der praktische Nebeneffekt des Sich-bäh-Fühlens: Man hat weder Lust noch Energie sich länger und intensiver mit etwas auseinanderzusetzen. Man schiebe den ganzen Schreibtischkrempel in eine Schachtel, pflanze sich damit moosartig aufs Sofa, und sortiere rigoros, weil entnervt und entkräftet, den ganzen Plunder aus. Wenn einen schon alles annervt, wirft man es auch leichter und schneller von sich. Wer denkt mit Kopfschmerzen schon gern drei mal nach. Es schadet auch nicht, ab und zu mal den Refashionist und Reparierer links liegen zu lassen. Da wird jetzt nichts geflickt und geklebt. Keine Kraft übrig dafür. Schmeiß weg. Ja, Wegwerfgesellschaft ganz böse. Wachsende Müllberge. Aber warum soll ich den Wegwerfberg in meine Wohnung verschieben. Was ich anschließend nicht mehr reinhole muss ich auch nicht wieder wegwerfen.
Mitsamt den Bakterien fliegt auch gleich der nervige Krempel raus. Und aus meinem Kopf die New Schnepfis gleich mit. Stimmungsbakterien brauch ich nämlich genauso wenig.