Samstag, 10. Dezember 2011

Wenn ich einmal reich wär...

Wir leben ja ziemlich "sparsam" in unserer Familie, nicht rein gezwungenermaßen, sondern größtenteils als Effekt unserer Lebenseinstellung.
• Ich kann und will mich schwer von praktikablen und geschätzten Dingen trennen. Ich halte sie instand, pflege und benutze sie so lange es geht.
• Ich bin kein Modetrendmensch. Ich habe meine eigenen Vorstellungen und lasse mich inspirieren, aber eine Shoppingtour für Dinge die "man haben muss" schreckt mich ab – vor allem wenn die meisten Dinge nicht meinem Geschmack und meinen Bedürfnissen entsprechen.
Aus diesen zwei Punkten ergibt sich zum Beispiel, dass ich nicht das neueste Eierfon hab. Dass ich mir Updates, Apps und Abstürze spar. Und unwahrscheinlicher überfallen werde, weil mögliche Täter nicht scharf auf mein altes Handy sind. Und ich kann meine Kleidung tragen wie sie mir passt. Weil ich keine Oneseason-Klamotten trage, die die nächsten Jahre nicht an mir gesehen werden "dürfen".
• Ich fertige gerne Dinge an. Es mag einerseits omamäßig oder, kommt auf den Trend an, superhip anmuten, aber ich lasse gerne Dinge mittels ein paar Nadeln entstehen. Oder aus Material, das sonst einfach im Müll gelandet wäre. So können sich Einrichtungshäuser und Fetzenläden einen großen Teil für wen Anderen sparen.
• Ich stöbere gern in Second Hand-Läden. Begonnen hat es aus reiner Findungs-Not heraus, da mir in Modefarben und -schnitten nichts gefallen und gelegen hat. So gesehen ist die Auswahl einfach größer. So wie der Freudenmoment, wenn man ein Schätzchen findet, so auch in Gebrauchtbuchhandlungen bzw. Ausverkaufskisten.
• Ich bin kein Autofreund. Es stinkt, es stresst und ärgert, es kostet einen Haufen Geld, es braucht zu viel Platz und ist gefährlich. Also spare ich Platz und Nerven. Und die vielleicht drei Mal im Jahr wo es nicht schlecht wäre ein Auto zur Verfügung zu haben, lassen sich leicht mit Alternativen abdecken. Außerdem spare ich mir die Mitgliedschaft im Fitnessclub, weil ich ungefähr zwei Drittel meiner zurückgelegten Strecken zu Fuß bewältige. Das andere Drittel schafft die U-Bahn.
• Ich gärtnere gern. Natürlich schlägt sich die Gartenfläche auf die Miete, und den Familienbedarf an Agrumen kann man damit nicht decken. Aber für Kräuter und Paradeiser langt's auf jeden Fall. Und wir haben dadurch eine eigene Outdoor-Spielfläche, die uns jederzeit zur Verfügung steht.
• Ich bin kein Beautybehandlungsjunkie. Ich färbe meine Haare zwar, aber selbst. Zum Haare schneiden gehe ich drei mal im Jahr. Und den Männern schneide ich sie selbst. Das ergab sich daraus dass ich meine Haare früher immer selbst geschnitten habe, und der Mann Friseure nicht leiden kann. Und den Haarschneidekampf mit dem Kleinen hatte ich von Anfang an nicht, weil ich in der passenden Situation in der passenden Umgebung drauflosschnippeln konnte. Und es beibehalten habe.
Ich finde auch Nagelprothesen unpraktisch. Einmal damit angefangen, muss es weitergeführt werden. Und lange Nägel sind mir ohnehin hinderlich. Und Solarien? Waren für mich immer schon aus Gesundheits- und Locationgründen kein Thema.
• Ich finde Kinobesuche nur mehr in wenigen bestimmten Fällen begehrlich. Da hab ich andere Wege.
• Ich brauche keine Putzfrau. Meinen Kram fass ich lieber selber an.

So würde ich höchstwahrscheinlich auch leben, hätte ich doppelt oder gar dreifach so viel Geld zur Verfügung.
Aber es gibt dennoch ein paar Dinge, die ich dann zusätzlich machen oder haben wollen würde.
• Ich ginge einmal die Woche zur Massage. Natürlich könnte ich aufgrund meiner Disposition alle halben Jahre um die zehn mal auf Krankenschein gehen. Aber regelmäßig und öfter, das würde meine Lebensqualität garantiert steigern. Auch die Osteopathin würde mich nicht nur mehr in Notfällen zu sehen bekommen.
• Ich würde wirklich brav, wie ich es mir eigentlich immer vornehme..., zwei mal im Jahr zur Mundhygiene spazieren. Warum diese Vorsorge nicht automatisch zur halbjährlichen Kontrolle von der Krankenkasse übernommen wird, muss hier nicht diskutiert werden.
• Ich würde mit dem Kind einen TaiChi-Kurs besuchen. Natürlich könnte ich mir Anleitungen aus dem Internet heraussuchen. Dass das im Endeffekt nicht das Selbe ist wie live muss hier ebensowenig diskutiert werden.
• Vielleicht würden wir öfter einmal etwas weiter wegfahren. Weiter weg als die eigene Stadt (abgesehen vom Familienbesuch im Sommer). Ein bisschen mehr die Nachbarländer besuchen, an verlängerten Wochenenden. Mehr in Person über den Esstischrand schauen. Oder mit dem Kind mal ein solches Thermenwochenende ausprobieren.

Viel mehr ist es zunächst nicht. Und da musste ich auch schon grübeln, um darauf zu kommen. Wenn man doch gefragt wird, Was wünschst du dir zu Weihnachten.
Nichts, was man in Geschenkspapier packen kann.

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