Samstag, 18. Dezember 2010

Obacht, MitbürgerInnen!

Winter. Früh wird es dunkel. Geöffnet sind die Christkindlmärkte. Der gemeine (in sozialer sowohl biologischer Bedeutung) Einbrecher hat Gelegenheit für Überstunden.

Heute Abend haben wir überlegt, einen nahegelegenen Adventmarkt zwecks Punschtrank und Atmosphäreninhalation zu besuchen. (Ellabätsch, mitlesende/r EinbrecherIn – übrigens dazu: Einbrecher scheinen allgemeinhin männlich zu sein? Das scheint einen Einblick in Polizeistatistiken wert. Und sei es tatsächlich so, frage ich den Profiler, Warum ist dies so? – wir sitzen dennoch in unserer Wohnung, nix is mit ungestörtem Zutritt zu Familie B/Gs Räumlichkeiten). Traf mich aber mitten im Strickwerk der Gedanke an Die Einbrecher; das Gefühl (mit extra viel groß geschrieben). Dieses Gefühl, das mich schon in/seit den Teenagerjahren des Öfteren beschlichen hat, in Vorahnung von Situationen denen man besser aus dem Weg gehen sollte. – Ich meine jetzt keine offensichtlichen Situationen. Die sich schon vorher abzeichnen. Die in ihrer Art generell und erfahrungsmäß problematisch werden könnten. Von denen spreche ich gar nicht. Sondern von denen, die vollkommen unabsehbar sind, und ich im Vorfeld zu Freunden meinte, Ich geh da nicht rein, oder Da mach ich nicht mit, mit der Erklärung, ich hätte ein plötzliches und faktisch gesehen grundloses Gefühl, dass da etwas nicht passe. Und wie oft hat es sich bestätigt; ich gehe jetzt nicht näher darauf ein.

Wie dem auch sei: Das Gefühl dann hauptsächlich daran schuld, dass wir hier angeregt bei Glühwein und Maroni (im Wohnzimmer) Zwiesprache halten über z. B. Promis und Monarchen der Neuzeit und die Hintergründe der Darstellung in der Presse; über die Hintergründe dessen, warum ich mich nicht an Wasser- und Elektroinstallationen mache sondern Profis ans Werk rufe und einiges mehr.

Ein Blick auf das Deutschraum-Fernsehprogramm ließ mich dann anmerken, heute sei ein besonders geeigneter Abend für Wohnungseinbrüche, denn die Televisionsanstalten verbreiten mehr oder weniger größtenteils Sinnbefreites und/oder Uninteressantes.
– Ob der gemeine (ist gleich: durchschnittliche, typische; oder: bösartige, hinterlistige) Einbrecher vielleicht auch auf das Fernsehprogramm der Woche schaut und sich danach seine Schicht einteilt?
Oh, dunkler Samstag Abend, nur Müll im TV, Adventmärkte offen, neue Filme in den Kinos – das heißt sturmfreie Buden und Überstunden?

Vielleicht liege ich da gar nicht mal so falsch. Einbrecher, die nicht nur nach den typischen landesüblichen Urlaubswochen planen, sondern auch gezielt nach dem jeweiligen Fernsehprogramm.
Und wäre es da nicht fast Pflicht der Sendeanstalten, besonders in der dunklen Jahreszeit ein Programm zu liefern, das zumindest einen Haushalt pro Stockwerk in den eigenen vier Wänden hält des Abends?

– Nein, weder hab ich meinen Job verfehlt noch hab ich ein Criminal Mind. Ich hab mich bloß in der Vergangenheit von meinem Bauchgefühl überzeugen lassen (müssen) und hab sonst auch generell einen seltsamen "Draht" (dazu ein andermal vielleicht ausführlicher).

Also Obacht, Leute, aufgepasst: Wenn das Angebot auf X Satellit- und Kabel-TV-Sendern abends Mist ist – macht ein Update bildlicher Festhaltung Eurer Besitztümer (und bunkert dieses online irgendwo) und checkt, ob Ihr die Haushaltsversicherung auch tüchtig eingezahlt habt.
Denn was Euch aus den Häusern raustreibt, treibt Euch möglicherweise den Bösen Wolf herein...

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