Samstag, 2. Februar 2008

Oni wa soto! Fuku wa uchi!

Willkommen im Jahr der Ratte!

Wie jedes Jahr wurden wir vom ortsansässigen Reverend des Nipponzan Myohoji eingeladen, am Setsubun teilzunehmen.

Wie das aussieht?
Zuerst wird, wie täglich einmal morgens und einmal abends, eine Stunde getrommelt und das Daimoku (1. Zeile der Lotus Sutra), Namu Myo Ho Renge Kyo, rezitiert. An Tagen mit weniger Trubel kann es schon mal vorkommen dass sich eine der Tempelkatzen zu einem gesellt und es sich im Schneidersitz des Trommelnden bequem macht...



Anschließend rezitiert der Mönch die gesamte Lotus Sutra, hält danach eine kleine Rede, und bittet diejenigen die im Zeichen des neuen Jahres (heuer: die Ratte) geboren sind, vor.



Sie maskieren sich, das Licht wird gelöscht, und die Maskierten werfen aus großen Schüsseln Zuckerl und Erdnüsse in die Menge.

Unsere Ausbeute heuer: ein Riesensack Süßigkeiten und Nüsse – unter Anderem zwei Erdnüsse in der Kapuze meines Sohnes und eine hinten in meinen Jeans!

Danach wird geplaudert, bevor in der Tempelküche zu Abend gegessen wird.
Im Tempel ist Leben natürlich erlaubt und gewünscht – wir sind ja nicht in einer katholischen Kirche.



Und mein Kind freut sich schon auf Buddhas Geburtstag im April, wenn "der Mönch Geburtstag hat und wir ihn baden dürfen'' (Anm.: eine kleine Buddha-Statue wird von allen jeweils mit 3 Schöpflöffeln Wasser übergossen).
"Aber warum bekommt der kleine Mönch keine Geburtstagstorte?"
– Das ist so eine dieser Fragen zu deren Beantwortung man den Schnellnachdenkmodus einschalten muss...

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