Donnerstag, 22. Januar 2009

Ich sollte mehr...

... schlafen.
... schwimmen.
... schreiben.

Die Statistik ist ja fürchterlich.
Auch die der halben Zahnunfälle meines Sohnes.
Vor einigen Jahren rüttelte er fest an einem Bücherregal, bis eine Gipsfigur auf sein neugierig hochschauendes Gesicht fiel und ihn an der Oberlippe traf.
Schneidezahn wurde kurz grau, nach ein paar Monaten wieder weiß (Vive la Renaissance!), keine Probleme, nur ein Riesenschreck meinerseits, die ich auf Zahngeschichten mit Gänsehaut und Magenkrampf reagiere.

Und heute der Anruf in meinem Kindergarten von seinem Kindergarten. Meine Leiterin brachte mir das Telefon, es sei seine Leiterin dran, ''aber es ist nix Schlimmes''. Also wenn jemand schon so das Telefon übergibt...
Nun, es ist ihm jemand köpflings ins Gesicht reingerannt, ein Schneidezahn würde wackeln und das Zahnfleisch bluten. Meine Leiterin: Du kannst jederzeit gehen wenn du gehen magst... Ja, nach kurzer Überlegung mochte ich. Und wir machten statt des direkten Heimwegs eben eine spontane Stippvisite beim Doktor Zahn (auf jammerlosen, fast freudigen Wunsch des Kindes hin).
Doktor Zahn sagt: Entweder der Zahn festigt sich wieder (er bewegt sich ja nur ein bisschen, aber in Anbetracht des ohnehin bevorstehenden Wackelzahnalters...), oder er entschließt sich halt eben jetzt schon zum Wechsel. Der Sohn sei ohnehin ein wenig früh dran (das verfressene Kind: ''Wie bitte? Frühstück?'').
Zum Trost erstand ich auch gleich, nach dem Motto Ist die Kuh hin kann's Kalb auch gleich verrecken (Doktor Zahn hatte heute Privat-Tag in der Privat-Ordination und ich bekam einen Rechnungsbeleg über ''Beratung''...), ein kleines Holzdöschen für allfällig ausgefallene Milchzähne. Meinen ersten Ausfallzahn hab ich schließlich ja auch in Gold gefasst an einem Kettchen (in einer Dose, also nicht um den Hals wie eine dentale Trophäe).

Das passt ja fast zur Post des Stadtschulrats von dieser Woche. Einladung zur Schülereinschreibung. Diesen Februar für 2010. Meine Güte, was für ein Datum. 2010 meine ich. Hat ein bisschen das Flair des Planeten der Affen oder der Odyssee durchs Weltall.
Was mich wiederum daran erinnert dass ich ideologisch mit Herrn Obama verwandt sein muss – gestern flötete mir meine Leiterin um 07.10 Uhr telefonisch als Begrüßung zu, ich sei ''die Heldin des Tages'', da ich als einzige nicht krank geschriebene Assistentin den Laden schmeißen werde. Um um ca. 12.30 Uhr händeringend nachzulegen, aller Hoffnung laste auf meinen Schultern – denn im Grund verhandle ich gerade mit der Grippe um einen Waffenstillstand und mit meiner Vitalität um die Aufhebung des Energielieferungsstopps, sprich, wenn ich jetzt kippe, kippt alles.

Schwimmen ist darum auch dieses Wochenende weniger empfohlen.
Schlafen – das lässt sich zur Abwechslung mal wieder einrichten.
Schreiben – sieht man, dass ich mich bemühe?!

Und übrigens: Der rote Strickpullover ist aufgeribbelt und befindet sich bereits in Neuhäkelung. Was zwar mehr Material per Quadratzentimeter beansprucht, aber wie schon öfter bewiesen wurde: Engpässe fördern flexible Kreativität. Oder plump gesagt: Not macht erfinderisch. Aber weder bin ich ein Erfinder, noch leide ich Not. Ich bedien mich einfach nur einer Lösung eines Paralleluniversums.

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.
- Francis Picabia

2 Kommentare:

Ex hat gesagt…

Fällt mir nur ein: "armes Hascherl!"

Ich hoffe Du kannst Dich am WE erholen :)

Ganz liebe Grüße

© hat gesagt…

Er oder ich ;)
Ich versuch eine Menge Schlaf nachzuholen – so viel wie halt noch gesellschaftlich akzeptabel ist.
Wie schnell sollte sich so ein Zahn, so er es denn täte, eigentlich wieder festigen? Er bewegt sich noch... nicht mal einen Millimeter, aber doch...