Heute hab ich im Garten ein Gemüsebeet angelegt, inklusive Umimplantation der ausgestochenen Grasnarbe in parallel leergegrabene ehemalige Unkrautflächen. Mann und Kind halfen tatkräftig dabei. (Die offenen Blasen an den Handflächen hab allerdings ich – ich hab ja schließlich gegraben.)
Nach getaner Arbeit und gewaschenen Händen verkündete ich großzügig und freimütig, Und jetzt gehen wir in den Supermarkt, und jeder darf sich einen Wunsch aussuchen, was er auch will, weil alle so toll mitgeholfen haben.
Erwartet hab ich eine Zuckerlorgie und Entscheidungskämpfe kindseits. Mich aber gartenzufrieden vollkommen locker und gelöst dazu entschlossen heute alle 5 grade sein zu lassen.
Was sagt das Kind aber sogleich?
Er möchte Erdbeeren!
Ja, das lässt sich gerne einrichten. (Verwunderung tritt ein.)
So, im Supermarkt. Ich erinnere: Einen Wunsch, den das Herz begehrt. Kein Problem. Nehm ich. Kauf ich. Heut geht alles. Sucht euch was aus.
Wir gehen an den Keksen und den Kuchen vorbei. Kein Wimpernzucken.
Ich möchte gerne Erdbeeren!
Mann greift sich am Tiefkühlregal eine Familienpackung Schokoladeneis.
Das Kind: Wo sind denn die Erdbeeren?
Dann beim Obst&Gemüse: Keine Erdbeeren!
Leichtes Schwindelgefühl. Mir schwant Fürchterliches.
Himbeeren? Magst du Himbeeren?
Neiiin, Erdbeeren.
– Dann entdeckt das Kind Kiwis.
Ein Freudenschrei: Kiwis!! Ja! Ich möchte Kiwis!!
Und zu Haus dann mit Begeisterung gleich 2 hintereinander verputzt.
Dass das Schokoeis nicht grad das Zuträglichste für seinen derzeit roten Hals und seinen neuen Husten ist, ließ ich ausnahmsweis und mit leichtem Anflug schlechten Gewissens in die Verdrängung versinken. Dafür gab's später eine Extraportion Echinacin-Sirup und einen großen Löffel Zwiebelsaft. Oder zwo. (Dem Kind schmeckt das, das war schon keine ausgleichende Ungerechtigkeit.)
Ach ja, und ich selbst hab mir ein, wie ich meine, wohlverdientes Bier gewünscht, für den Abend.
– Ich glaub, der Mann im Haus bin hier wirklich ich...
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